Coronavirus / COVID-19: Sorgen und Ängste

Coronavirus / COVID-19: Sorgen und Ängste

Gesundheit der Psyche

Bericht: Schwerwiegende Befürchtungen und Sorgen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie

08.04.2020 Schwerwiegende Ängste und Sorgen werden mit der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in Verbindung gebracht, und viele Menschen bereiten sich darauf vor, indem sie sich die Hände waschen und sich selbst isolieren laut einer in JAMA Internal Medicine veröffentlichten Studie.

Lorene M. Nelson von der Stanford University in California und Kollegen befragten die Teilnehmer auf drei Social-Media-Plattformen, um die Sorgen und Befürchtungen bezüglich COVID-19, die Symptome und die individuellen Maßnahmen als Reaktion auf die Pandemie zu erfassen. Vom 14. bis 16. März 2020 wurden insgesamt 9.009 Umfragen abgeschlossen.

Sorgen und Ängste


Bild: Gerd Altmann

Die Forscher fanden heraus, dass

  • 67,3 Prozent der 8.950 Befragten angaben, sehr oder extrem besorgt hinsichtlich COVID-19 zu sein, wobei die Besorgnis je nach Alter variierte.
  • Von diesen Befragten gaben 95,7 Prozent an, dass sie als Reaktion auf COVID-19 ihre Lebensweise geändert hätten, wobei sie am häufigsten angaben, die Hände mehr zu waschen, gesellschaftliche Zusammenkünfte vermeiden und Lebensmittel und Versorgungsgüter auf Vorrat zu lagern (93,1, 89,0 bzw. 74,7 Prozent).
  • Darüber hinaus gaben 19,2 bzw. 49,8 Prozent an, dass sie sich die meiste Zeit selbst isolieren und nur noch das Haus verließen, um Lebensmittel bzw. lebensnotwendige Güter zu kaufen.
  • Die Hauptsorgen waren, aufgrund von COVID-19 krank zu werden und keine medizinische Versorgung erhalten zu können (70,1 bzw. 46,3 Prozent).
  • Zu den Schwierigkeiten, über die am häufigsten berichtet wurde, gehörten die Beschaffung von Handdesinfektionsmitteln, Lebensmitteln und Kinderbetreuung.
  • Von 6.689 Befragten gaben 14,7 bzw. 1,5 Prozent an, dass aufgrund der Krise ihre Löhne oder Arbeitszeiten gekürzt bzw. ihren Arbeitsplatz verloren hätten.

Sorgen und Ängste hinsichtlich Coronavirus-Erkrankung waren in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich stark ausgeprägt, und die am häufigsten genannten Probleme waren die Beschaffung von Händedesinfektionsmitteln oder Lebensmitteln, die Organisation der Kinderbetreuung und der Verlust von Löhnen oder Arbeitsstunden, fassen die Autoren zusammen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Internal Medicine – doi:10.1001/jamainternmed.2020.1369

Umfrage: Unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie-Verordnungen auf Männer und Frauen

10.09.2020 Frauen und Männer haben die Einschränkungen während der Corona-Pandemie unterschiedlich wahrgenommen. Während Mütter verstärkt unter Stress gerieten, weil die Kinderbetreuung wegfiel, sorgten sich Männer vor allem um die wirtschaftliche Lebensgrundlage. Dies kann das geschlechtsspezifische Lohngefälle in Deutschland auch nach Ende der Beschränkungen weiter vergrößern.

Die individuellen Sorgen und Ängste während der coronabedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen haben die Soziologen Dr. Christian Czymara, Alexander Langenkamp und Dr. Tomás Cano von der Goethe-Universität in einer aktuellen Studie untersucht. Hierfür haben sie die Aussagen aus einer während der ersten vier Wochen der Coronabeschränkungen durchgeführten Onlineumfrage analysiert.

Die Befragten sollten ihre persönlichen Sorgen und Erfahrungen mit eigenen Worten beschreiben. Mit Hilfe von quantitativen Textanalysen konnten so die Antworten von mehr als 1.100 Personen systematisch ausgewertet werden.

Dabei zeigte sich, dass sich die Menschen vor allem um soziale Kontakte sorgten, aber auch um Themen wie Kinderbetreuung und Familie. Im Erleben der allgemeinen Schließungen gibt es allerdings interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sorgen sich Frauen vermehrt um das Thema Kinderbetreuung.

Bei Männern dominieren hingegen vor allem wirtschaftliche Fragen, etwa in Bezug auf die Sicherheit des eigenen Berufs oder die gesamtgesellschaftlichen ökonomischen Konsequenzen von Corona. Themen des Alltags, etwa das Einkaufen von Lebensmittel, sind hingegen bei beiden Geschlechter gleichermaßen präsent.

Deutlich erkennbar ist das Muster der ‘traditionellen’ Arbeitsteilung, bei der Frauen sich vermehrt um Haushalt und Kindererziehung kümmern, während Männer eher bezahlter Vollzeitarbeit nachgehen.

Die Corona-Pandemie trifft Frauen daher doppelt: Zum einen reduzieren Frauen ganz praktisch in höherem Maße die bezahlten Arbeitsstunden in ihrer Erwerbstätigkeit. Zum anderen kümmern sich Frauen häufiger um die Organisation der Kinderbetreuung. Sie verrichten damit Planungsarbeit, die oftmals unbemerkt für andere geschieht.

Es ist wahrscheinlich, dass beide Prozesse Folgen für den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern haben werden, die auch über das Ende der Beschränkungen hinaus wirksam sein werden. So könnte sich das im Durchschnitt ohnehin geringere Lohnniveau von Frauen in Deutschland trotz aller politischen Bemühungen weiter verfestigen oder sogar noch verstärken.

Quellenangabe: Goethe-Universität Frankfurt am Main – Czymara, C.S., Langenkamp, A. & Cano, T., 2020. Cause for concerns: gender inequality in experiencing the COVID-19 lockdown in Germany. European Societies, pp.1-14.(https://doi.org/10.1080/14616696.2020.1808692)

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