Intelligenz und Krankheiten

Intelligenz, IQ und Krankheiten

Psychologie-Lexikon – Intelligenzforschung

Geringerer IQ mit bestimmten tödlichen Krankheiten verbunden

03.07.2017 Laut einer im Fachblatt BMJ veröffentlichten Studie ist eine geringere Intelligenz (Intelligenzquotient: IQ) in der Kindheit mit einer kürzeren Lebensdauer und einem höheren Risiko für potentiell tödliche Erkrankungen – einschließlich Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs durch Rauchen, Atemwegserkrankungen und Demenz – verbunden.

Wissenschaftler der Universität Edinburgh untersuchten die Verbindungen zwischen Intelligenz-Test-Punktwerten gemessen im Alter von 11 Jahren und führenden Todesursachen bei Männern und Frauen bis zum Alter von 79.

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Ihre Ergebnisse basieren auf den Daten von 33.536 Männern und 32.229 Frauen, die 1936 in Schottland geboren wurden, und im Alter von 11 Jahren an einem validierten Kinder-Intelligenztest teilnahmen und deren Krankheiten bis Dezember 2015 erfasst wurden.

Zusammenhang zwischen Intelligenz u. Sterblichkeit

Nach Berücksichtigung mehrerer möglicher Störfaktoren – wie Alter, Geschlecht und sozioökonomischer Status – stellten die Forscher fest, dass ein höherer IQ in der Kindheit mit einem geringeren Todesrisiko bis zum Alter von 79 verbunden war.

Zum Beispiel war ein höherer Test-Score mit einem um

  • 28% reduzierten Sterberisiko aufgrund von Atemwegserkrankungen,
  • ein um 25% reduziertes Risiko für Tod durch koronare Herzkrankheit und
  • ein um 24% reduziertes Risiko für Tod durch Schlaganfall verbunden.

Personen, die als Kinder einen niedrigeren IQ hatten, starben also früher (speziell an diesen Krankheiten).

Andere bemerkenswerte Verknüpfungen gab es für Todesfälle aufgrund von Verletzungen, Krebs durch Rauchen (insbesondere Lungen- und Magenkrebs), Verdauungskrankheiten und Demenz. Es gab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen Intelligenz in der Kindheit und Tod durch Krebs, der nicht im Zusammenhang mit dem Rauchen stand.

Genetischer Zusammenhang?

Auch nach der Berücksichtigung der Faktoren Rauchen und des sozioökonomischen Status blieben deutliche Zusammenhänge bestehen, was darauf hindeutet, dass diese Faktoren die Unterschiede bei der Mortalität nicht vollständig ausmachten.

Und Forscher sagen, dass zukünftige Studien “von den Werten der kumulativen Belastung solcher Risikofaktoren über den Lebensverlauf profitieren würden”.

Die Befunde belegen eine Verbindung zwischen dem IQ in der Kindheit und verschiedenen Todesursachen, die im hohen Maße von bereits bekannten Risikofaktoren abhängig ist, schreiben sie. Tabakrauchen und seine Verteilung entlang des sozioökonomischen Spektrums könnte hier von besonderer Bedeutung sein, schreiben sie.

Der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Langlebigkeit könnte vielleicht sogar auf etwas Tieferes – möglicherweise genetische Faktoren – hindeuten, schließen die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Edinburgh, BMJ – DOI: 10.1136/bmj.j2708; Juni 2017

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