Interleaving erfolgreicher als ’normales‘ Lernen
08.09.2015 Die bessere Lernmethode, die viele immer noch nicht kennen.
Trotz mehrerer Studien, die die Vorteile dieser Lernmethode bereits zeigten, kennen viele Menschen sie noch nicht.
Eine im Journal of Educational Psychology veröffentlichte Studie zeigt, dass Interleaving-Lernen (überlappendes bzw. verschachteltes Lernen) zu massiven Verbesserungen führen kann.
Bild: Hans Braxmeier
Vorgehensweise
Interleaving-Lernen meint ein abwechselndes Lernen von Untereinheiten verschiedener Gebiete oder Fähigkeiten.
Normalerweise lernt man in einem Block – vor allem, wenn man auf eine Prüfung hinarbeitet. Aber dieses Wissen behält man auf Dauer weniger gut. Beim Interleaving-Lernen lernt man eine Untereinheit des einen Themas, übt dieses beim nächsten Mal ein und lernt anschließend eine Untereinheit eines anderen Themas, übt dieses wieder beim nächsten Mal ein usw. – die Lerneinheiten sind gemischt bzw. verschachtelt.
Mit anderen Worten: Wenn mehrere Kompetenzen gelernt werden, sind die Möglichkeiten nach Typ Blocklernen z.B. aaabbbccc oder verschachteltes Interleaving z.B. abcbcacab.
Bislang wurde das Interleaving-Lernen vor allem in der Psychomotorik erfolgreich getestet z.B. beim Tennis, Klavierspielen etc.
Mathematik-Studie
In der aktuellen Studie von Rohrer und Kollegen lernten einige Kinder Mathematik auf die übliche Weise. Sie lernten eine mathematische Methode in einer Stunde und dann übten sie sie.
Eine zweite Gruppe Kinder erhielten jedoch Aufgaben mit Fragen, die verschiedene Methoden erforderten.
Beide Gruppen investierten gleichviel Zeit. Die Ergebnisse waren beeindruckend.
Beim Mathetest einen Tag später schnitten die Schüler mit der verschachtelten Lernmethode um 25% besser ab.
Nach einem Monat wurde erneut getestet: Diesmal holte die Interleaving-Gruppe 76% mehr Punkte.
Einer der potentiellen Nachteile der Technik ist, dass sie am Anfang schwerer erscheinen könnte.
Statt sich auf ein Thema zur Zeit zu konzentrieren, muss man zwei oder mehr bearbeiten.
Aber vielleicht funktioniert Interleaving deshalb auch besser, weil das Gehirn dazu gezwungen wird, härter zu arbeiten.
Statt einfach nach Schema F zu lernen und sich daran festzuhalten, muss das Gehirn dauernd nach neuen Lösungen suchen und erreichen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Educational Psychology; 2015
Ähnliche Artikel, News
- Fehlermachen unterstützt Lernen … zum Artikel
Guten Abend,
gibt es schon Überlegungen oder Erfahrungen, ob bzw. wie man die Erkenntnisse des interleaving learnings für das Lernen von Fremdsprachen nützen könnte? Danke im Voraus für Antworten, mfG.