Ego-Shooter (Psychologie, Psyche)
Medienpsychologie – Internetpsychologie
News und Forschungsartikel, die sich mit der Psychologie von / bei Egoshootern beschäftigen.
Videospieler sehen wirklich mehr
Stunden des Spielens an der Konsole oder dem PC trainieren nicht nur die Hände und Finger des Spielers, der die Knöpfe und Tasten zu bearbeiten hat, sie trainieren auch das Gehirn, besser und schneller die visuellen Reize zu verarbeiten, laut Duke University Forschern.
Gamer sehen die Welt anders
Egoshooter
„Gamer sehen die Welt anders“, sagt Greg Appelbaum, Dozent für Psychiatrie an der medizinischen Fakultät. „Sie sind in der Lage mehr Informationen aus visuellen Szenen herauszuziehen.“
Es kann dieser Tage schwierig werden, Nicht-Spieler unter Studenten zu finden, aber in einem Pool einer viel größeren Studie von Stephen Mitroffs Visual Cognition Lab an der Duke, fanden die Forscher 125 Teilnehmer, die entweder Nicht-Spieler oder sehr intensiv Video-Spiele spielten.
Jeder Teilnehmer wurde mit einer visuell sensorischen Gedächtnisaufgabe getestet, die eine kreisförmige Anordnung von acht Zeichen beinhaltete, die jeweils nur für ein Zehntel einer Sekunde aufblinkten. Nach einer Verzögerung von 13 Millisekunden bis zu 2,5 Sekunden, erschien ein Pfeil und zeigte auf eine Stelle des Kreises, wo sich ein Zeichen befand. Die Teilnehmer sollten so identifizieren, welches Zeichen an dieser Stelle zu sehen war.
Videospieler treffen schneller richtige Schlüsse
Die intensiv spielenden Gamer von Action-Computerspielen waren den Nicht-Spielern bei dieser Gedächtnisaufgabe auf jedem geprüften Zeitintervall überlegen.
Frühere Forschungen haben herausgefunden, dass Video-Spieler schneller auf visuelle Reize reagieren und mehr „Dinge“ verfolgen können (eine größere Aufmerksamkeit haben). Beim Spielen eines Spiels, besonders eines „Ego-Shooters“ (First-Person-Shooter), macht ein Spieler über das was er sieht „probabilistische Folgerungen“, good guy – bad guy (also Freund oder Feind), nach links bewegen oder sich nach rechts bewegen, und zwar so schnell er kann.
Appelbaum schließt aus den Untersuchungsergebnissen, dass der Videospieler, mit der Zeit und der Erfahrung, darin offensichtlich immer besser wird. „Sie brauchen weniger Informationen, um zu einem probabilistischen Schluss zu kommen, und sie können es schneller.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Duke University, Juni 2013
Ego-Shooter am Computer verbessern visuelle Suche
Forscher der Universität von Toronto zeigten in einer neuen Studie, dass das Spielen von Actionspielen (Shooter oder Fahrsimulationen) am Computer – selbst nach einer relativ kurzen Zeit – die Fähigkeit verbessern kann, versteckte Objekte in komplexen Umgebungen zu finden.
First-Person-Shooter / Ego-Shooter
Kürzliche Studien in verschiedenen Laboratorien, u.a. an der Universität von Toronto, zeigten, dass das Spielen von First-Person-Shooter (oder auch Ego-Shooter genannt) Computerspielen, Aspekte visueller Aufmerksamkeit verbessern kann, sagt Psychologie Professor Ian Spence. „Aber niemand hat zuvor demonstriert, dass die visuelle Suche auch verbessert wird“.
Schnelles aufmerksames Suchen
Gut und präzise zu suchen ist für viele Aufgaben wesentlich. Es ist notwendig beim Durchleuchten von Gepäck, Lesen von Röntgen- oder MRT-Aufnahmen, Interpretieren von Satellitenbildern, das Entdecken einer Tarnung, oder Ausfindigmachen des Gesichts eines Freundes in einer Menge, sagt Spence.
Im ersten Versuch verglichen die Forscher Spieler von Action-Games und Nicht-Spieler bei drei visuellen Suchaufgaben und stellten fest, dass die erfahrenen Spieler besser waren.
Aber, dieser Unterschied könnte ein Ergebnis einer vorher vorhandenen Überlegenheit bei den erfahrenen Spielern sein, verglichen mit denen, die nicht vorher spielten, sagt Sijing Wu, Autor der Studie. Ein Trainingsversuch war notwendig um festzustellen, dass das Spielen von Action-Spielen tatsächlich die Suchfähigkeiten verbessern kann.
Medal of Honor und Need for Speed gegen Ballance
Im zweitem Versuch spielten 60 Teilnehmer – die zuvor noch nicht Computerspiele gespielt hatten – 10 Stunden lang in ein bis zwei stündigen Sitzungen.
- Zwanzig Teilnehmer wurden (zufällig) einer Gruppe zugewiesen, die den Ego-Shooter Medal of Honor spielten,
- 20 spielten die Fahrsimulation Need for Speed und
- 20 spielten das 3D Geschicklichkeitsspiel Ballance als Kontrollteilnehmer.
Shooter und Rennsimulation verbesserten visuelle Suche
Nachdem sie den Shooter bzw. die Rennsimulation nur 10 Stunden spielten, waren diese Teilnehmer doch schneller und genauer bei allen drei visuellen Aufgaben geworden, sagte Wu. Die Kontrollteilnehmer, die das Geschicklichkeitsspiel am Computer spielten, zeigten keine Verbesserung.
„Wir konnten zeigen, dass das Spielen eines Autorennspiel denselben Nutzen wie ein Shooter produzieren kann“, sagt Wu. Dies könnte in Situationen sehr wichtig sein, wo wir visuelle Suchfertigkeiten trainieren möchten. Fahrsimulationen werden im Allgemeinen eher akzeptiert als Shooter, wegen des geringeren Gehalts an Gewalttätigkeit.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Toronto, März 2013
Weitere Artikel, News
- Vergleich beim Gedächtnisabruf: Sport, (gewalthaltiges) Computerspiel, Nichtstun – wonach kann man sich besser an das Erlernte erinnern?
zum Artikel - Aggressive, gewälttägige Computerspiele und die Auswirkungen auf die Psyche
zum Artikel