Manipulation (Psychologie)
Psychologie-Lexikon
Forschung/News zur Manipulationspsychologie, einem Teilbereich der Psychologie, der sich mit der Erforschung von manipulativen Vorgängen / Verhalten (der gezielten und verdeckten Einflussnahme) beschäftigt.
‚Seelenmassage‘ kann unser Verhalten ändern
Eine vor kurzem veröffentlichte Studie hat die Leistungsfähigkeit ’sanfter‘ Überzeugungsarbeit demonstriert, wenn es darum geht, Menschen dazu zu bringen, was Sie möchten.
Forscher der Universität Luxemburg baten zwei Hotels in schweizer und österreichischen Wintersportorten darum, Schilder in ihren Badezimmern anzubringen. Auf diesen wurden die Gäste an die Umweltbelastung durch die Benutzung von Handtüchern hingewiesen.
Es wurden drei verschiedene Formulierungen benutzt:
- die eine war die standardisierte Bitte darum, weniger Handtücher zu benutzen;
- eine besagte, dass 75 Prozent ‚der Gäste in diesem Hotel‘ ihre Handtücher wieder verwenden und
- die dritte behauptete, dass drei Viertel ‚der Gäste dieses Zimmers‘ die Handtücher wieder verwenden.
132 nicht eingeweihte Gäste wurden getestet, und es zeigte sich, dass es zwar keinen Unterschied bei der Handtuchnutzung zwischen der standardisierten Bitte und dem ‚Hotel‘-Hinweis (2) gab, aber die Variante des ‚Raum‘-Hinweises (3) ergab eine 40 prozentige Ersparnis bei der zu waschenen Anzahl der Handtücher.
Im The Journal of Social Psychology schreibt Autor Gerhard Reese: „Die Menschen haben das Bedürfnis einer Gruppe anzugehören und von ihr akzeptiert zu werden, so dass wir unser Verhalten deren Vorgaben anpassen. Instinktiv fühlen wir uns denen nahe, die vor uns das Hotelzimmer benutzt haben, da wir glauben, dass sie uns ähnlich sind. Also folgen wir mit höherer Wahrscheinlichkeit auch ihrem Verhalten.“
Eine ähnliche deutsche Studie hatte vor kurzem gezeigt, dass höfliche Hinweise auf Geräten in einem Park, Menschen eher davon abhielten, sie zu beschädigen, als das typische ‚Nicht anfassen‘ Schild.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Luxemburg; Mai 2014
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