Machiavellismus (Psychologie)

Machiavellismus (Psychologie)

Persönlichkeitspsychologie

Definition

Machiavellismus ist eine Persönlichkeitsausprägung und zeigt sich durch den Wunsch der Manipulation und Ausbeutung anderer, einer zynischen Missachtung der Moral und den Fokus auf Eigeninteresse und Täuschung.

Charakterisiert wird dieser Persönlichkeitstypus durch antisoziales Verhalten, Impulsivität, Egoismus, Gleichgültigkeit und Unerbittlichkeit. Menschen mit dieser Charakterausprägung glauben, zwischenmenschliche Manipulation ist ein Schlüssel für den Erfolg im Leben, und verhalten sich entsprechend.

Bestandteil der ‘Dunklen Triade’

Machiavellismus ist Teil des psychologischen Persönlichkeitskontrukts: der sogenannten ‘Dunklen Triade’ oder auch ‘Dunkler Dreiklang’ genannt. Zu diesem Konstrukt gehören die Persönlichkeitstypen: Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie.

Machiavellismus korreliert negativ mit Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit, hängt aber deutlich mit Psychopathie zusammen.

Manipulatives Verhalten und Kriminalität bei jungen Frauen

20.02.2016 Eine Studie der Plymouth Universität zeigt, dass junge Frauen mit hoher emotionaler Intelligenz (EI) wahrscheinlicher manipulative Verhaltensweisen einsetzen, und dies bei ihnen zu einer höheren Kriminalitätsrate führt.

Emotionale Intelligenz und antisoziales Verhalten

Die Psychologin Dr. Alison Bacon untersuchte, warum junge Frauen mit einer hohen EI wahrscheinlicher antisoziales Verhalten zeigen als junge Männer. Dies war ein Befund aus einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2014.

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Bild: Gerd Altmann

252 junge Erwachsene – 125 Frauen – nahmen an der Studie teil, die bei ihnen emotionale Intelligenz, selbstberichtete kriminelle Verhaltensweisen und die Ausprägung der Persönlichkeitseigenschaft Machiavellismus erfasste: Dieser Persönlichkeitstypus wird durch einen sehr ausgeprägten manipulativen Verhaltensstil charakterisiert; oftmals ist ein hinterhältiges und betrügerisches Verhalten anzutreffen.

Außerdem wurde ein Test (MEOS) eingesetzt, der maß, wie sehr die Teilnehmer ihr Verhalten in Abhängigkeit von den Emotionen anderer adaptieren bzw. um die Emotionen anderer zu beeinflussen.

Machiavellistische Taktiken u. delinquentes Verhalten

Die Studie zeigte, dass junge Frauen mit hoher EI sich eher nicht prosozial verhielten, sondern unaufrichtig, die Wahrheit verbergend und die Gefühle anderer negativ manipulierten.

Frauen mit hoher EI wählten oft machiavellistische Taktiken und verhielten sich delinquent; sowohl im kriminellen Sinne als auch in Beziehungen (grenzten ihre Mitmenschen sozial aus oder nötigten sie).

Die Ergebnisse legen nahe, dass eine hohe emotionale Intelligenz manipulatives Beziehungsverhalten bei einigen Frauen ermöglichen kann, was wiederum kriminelles Verhalten unterstützt, das soziale oder materielle Ziele verfolgt.

Die Studie sagt nicht, dass alle jungen Frauen mit hoher emotionaler Intelligenz diese Verhaltenstendenzen haben, sagte Bacon. Sie zeigt damit nur, dass es bisher nur sehr wenige Forschungsarbeiten zur EI gibt, und welche Verbindungen es zu antisozialem Verhalten gibt.

Bacon möchte nun untersuchen, warum junge Frauen mit hoher emotionaler Intelligenz eher für manipulative Verhaltensweisen und damit auch für kriminelles Handeln anfällig sind. Sie nimmt an, dass es zum Teil durch die Evolution verursacht wurde: Unter bestimmten Umständen sehen junge Frauen das soziale Überleben als wichtiger an als soziale Nettigkeiten; Manipulation wäre also ein angemessenes adaptives Verhalten, um dieses zu erreichen. Dies soll eine zukünftige Forschungsarbeit näher beleuchten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Forensic Psychiatry and Psychology, University of Plymouth; Feb. 2016

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