Überheblichkeit (Psychologie)
Psychologische Definition von Überheblichkeit: Überhebliche Menschen glauben, dass sie besser sind als andere. Es ist im sozialen Kontext ein anderes Wort für Selbstüberschätzung.
Menschen in der oberen sozialen Schicht glauben in übertriebener Form, dass sie besser sind als andere
22.05.2019 Nehmen Menschen an, sie wären Angehörige einer höheren sozialen Klasse, neigen sie zu einem übertriebenen Glauben, dass sie besser sind als ihre ebenso fähigen Pendants aus einer niedrigeren Klasse.
Und dieses übermäßige Selbstvertrauen bzw. diese Überheblichkeit kann von anderen Personen oft als größere Kompetenz in wichtigen Situationen, wie beispielsweise Bewerbungsgesprächen, fehlinterpretiert werden laut einer im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlichten psychologischen Studie.
Bild: Gerd Altmann
Peter Belmi vom Fachbereich Psychologie der Universität Virginia und Kollegen führten mehrere Umfragen und Experimente durch, in denen u.a. das Abschneiden bei allgemeinen Quizfragen, die Persönlichkeit und Selbsteinschätzung erfasst wurden.
Übertriebene Selbsteinschätzung
Verglichen die Psychologen die tatsächlichen Ergebnisse der Quiz mit den Vorhersagen der Bewerber, zeigte sich, dass Teilnehmer mit höherer Bildung, mehr Einkommen und einer höheren wahrgenommenen sozialen Schicht einen übertriebenen Glauben hatten, dass sie im Vergleich zu ihren Kollegen der niedrigeren Klasse besser abschneiden würden.
Bessere Beurteilung im Vorstellungsgespräch
In einem anderen Experiment stellten die Forscher bestätigend fest, dass Studenten aus einer höheren Gesellschaftsschicht eher überheblich – übertrieben selbstbewusst – waren. Dann wurden jedoch Beobachtern Videoaufnahmen dieser Selbstaussagen der Testteilnehmern vorgespielt.
Es zeigte sich, dass die zur Schau gestellte Überheblichkeit von den Beobachtern (bei einem Jobinterview) fehlinterpretiert wurde: den überheblichen Studenten wurde bei gleicher Leistung mehr Kompetenz unterstellt.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Personality and Social Psychology – https://dx.doi.org/10.1037/pspi0000187
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