Kinderglück (Psychologie)

Kinderglück (Psychologie)

Psychologie-Lexikon – Positive Psychologie

News und Forschungsergebnisse, die sich mit der Psychologie des Kinderglücks beschäftigen.

Kinder: nicht unglücklicher bei Alleinerziehenden/Stiefeltern

Britische Forscher haben festgestellt, dass Kinder, die bei alleinstehenden Elternteilen oder mit einem Stiefelternteil aufwachsen, genauso glücklich und zufrieden sind, wie diejenigen, die von ihren beiden biologischen Eltern aufgezogen werden.

Familiensetting

In einer größeren Studie analysierten britische Soziologen Daten einer Studie mit 12.877 Kindern, die im Jahr 2008 sieben Jahre alt waren, und sie fanden keinen signifikanten Unterschied beim Kindeswohl in verschiedenen Familiensettings.

Es machte keinen Unterschied hinsichtlich der Zufriedenheit, ob die Kinder mit zwei biologischen Eltern, einem Stiefelternteil und einem biologischem Elternteil oder bei einem/einer Alleinstehenden aufwuchsen:

  • 64% der Kinder sagten, dass sie ‚manchmal oder nie‘ glücklich/zufrieden seien, und
  • 36% sagten, dass sie ‚die ganze Zeit‘ zufrieden/glücklich wären.

Bild: Gerd Altmann

Selbst als die Forscher andere Faktoren wie elterliche Gesellschaftsschicht statistisch in die Berechnung mit einbezogen, zeigten die Ergebnisse keine bedeutsamen Differenzen.

Die leitende Studienautorin Jenny Chanfreau sagte, dass die Beziehungen zu Eltern und anderen Kindern stark damit zusammenhingen, wie wahrscheinlich die Siebenjährigen glücklich wären.

Zum Beispiel waren die Faktoren, wie gut das Kind mit Geschwistern auskommt, und dass es nicht in der Schule tyrannisiert wird, damit verbunden, ‚die ganze Zeit‘ glücklich/zufrieden zu sein.

Qualität der Beziehungen

Chanfreau sagte, dass sie ein ähnliches Ergebnis bei den Umfrageergebnissen einer anderen britischen Studie mit 2.679 Kindern (11-15 Jahre) vorfanden – dort zeigte sich ebenfalls kein bedeutender statistischer Unterschied des Wohlfühlniveaus bei Kindern in diesen drei Familienformen.

„Wir stellten fest, dass der Familientyp keine bedeutende Wirkung auf das Wohlbefinden der Siebenjährigen oder der 11- bis 15-jährigen hatte“, sagte Chanfreau. „Es ist die Qualität der Beziehungen zuhause, die wichtig ist – nicht die Familienzusammenstellung.“

Eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich siebenjährige Kinder ‚die ganze Zeit‘ glücklich bzw. wohl fühlten, war auch von folgenden Faktoren abhängig:

  • Gut mit den Geschwistern auskommen,
  • am Wochenende Spaß mit der Familie haben und
  • einen Elternteil haben, der selten oder nie schreit, wenn das Kind ungehorsam war.

Schülerbeziehungen in der Schule sind auch wichtig; z.B., wenn das Kind in der Schule gemobbt wurde oder sich ’schrecklich‘ gegenüber anderen aufführte, war dies stark mit einem geringeren Wohlbefinden bei den Siebenjährigen verbunden, sagte die Forscherin.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Sociological Association, April 2014

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