Lebenserfahrung (Psychologie)

Forschung, Newsartikel zur Psychologie der im Laufe des Lebens gesammelten Erlebnissen und deren Verarbeitung bzw. Auswirkungen auf die Psyche.

Wie Lebenserfahrungen die Stimmung beeinflussen

Während es leicht ist, unsere Gene für unser Aussehen, unsere physische und psychische Gesundheit verantwortlich zu machen, betont eine neue Forschungsstudie, dass Lebenspraktiken bzw. Erfahrungen die Art und Weise beeinflussen, wie wir leben und wie wir das managen, mit dem das Leben uns konfrontiert.

In der neuen Studie legen Virginia Commonwealth University Forscher nahe, dass zusätzlich zu unseren Genen, Lebenserfahrungen wichtige Einflüsse auf Angststörungen, Sorgen und Depression sind.

Die Studie ist in der Zeitschrift Psychological Science online erschienen und wird bald in Druckausgabe herausgegeben.

Gene vs. Umwelterfahrungen

In dieser Zeit, in der die Betonung der Gene für diese und jene Eigenschaft verkündet wird, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass unsere Umwelterfahrungen auch Wichtiges dazu beitragen, wer wir als Personen sind, sagte der Forscher Kenneth Kendler M.D.

„Als ich aufwuchs, sagte man beim Diskutieren über die Wichtigkeit einer guten Ernährung: ‚Du bist, was Du isst‘. Diese Studie zeigt, dass zu einem wesentlichen Grad gilt: ‚Du bist, was Du erfahren hast‘. Das heißt, Ihre Lebensgeschichte, Ihre Erfahrungen bleiben und nehmen Einfluss auf Sie – im Schlechten oder Guten“, sagte er.

Kendler und ein internationales Team von Forschern von der VCU und anderen Universitäten analysierten neun Datensätze mit mehr als 12.000 identischen Zwillingen mit Symptomen von Depression und/oder Angst (Angststörungen) während ihres Lebens.

Divergierende Entscheidungen während des Alterns

Durch die Untersuchung identischer Zwillinge haben Forscher (Paare von) Personen, die mit identischen genetischen Informationen und einer gemeinsamen Familienumgebung geboren werden.

Ihre Umgebungen können beginnen sich zu ändern, wenn sie beginnen, divergierende Entscheidungen während des Alterns in Bezug auf Lebensstil, Ernährung oder Freunde zu treffen.

Die Teilnehmer erstellten Berichte, die sich auf ihre eigenen Symptome der Ängste und Depression bezogen, in einer fünf- bis sechsjährigen Periode. Die Teilnehmer variierten im Alter und waren von US-amerikanischer und europäischer Herkunft.

Laut Kendler wurden statistische Modelle verwendet, um zu beobachten, wie sich die Bestandteile einzelner Variationen über die Zeit veränderten.

Das Team beobachtete, dass sich die jeweiligen Ausprägungen der Ängste bzw. Depression in ihren späteren Jahren individualisierten und dann stabilisierten während sie erwachsen und älter wurden.

Die Forscher bemerken, dass die Umwelterfahrungen beträchtlich zu den interindividuellen Differenzen bei Ängsten und Depression im mittleren Erwachsenenalter beitrugen.
Quelle: Psychological Science, Okt. 2011

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