Junge Männer profitieren mehr von Bromanzen als von Romanzen
15.10.2017 Die Bromanzen „junger Männer – enge Freundschaften mit anderen Männern – sind emotional befriedigender als die romantischen Beziehungen zu Frauen, stellte eine im Fachblatt Men and Masculinities herausgegebene psychologische Studie der Universität Winchester fest.
Definition
Mit dem englischen Begriff „Bromance“ (Kofferwort aus ‚Brother‘ und ‚Romance‘) oder dt. Bromanze, ein Neologismus von Bruder und Romanze, wird eine nicht-sexuelle, sehr innige Beziehung zwischen zwei Männern bezeichnet.
Bild: Tumisu (pixabay)
Die Autoren der Studie Stefan Robinson et al. befragten 30 junge heterosexuelle Männer, und stellten fest, dass sich die Männer weniger von ihren engen männlichen Freunden als von ihren Freundinnen be- bzw. verurteilt fühlten, und dass es für sie einfacher war, Konflikte zu überwinden und ihre Gefühle in ihren Bromanzen auszudrücken als in ihren romantischen Beziehungen mit Frauen.
Emotionale Stabilität und Offenheit
Die Teilnehmer stellten vor allem fest, dass ihnen solch enge Männerfreundschaft mehr emotionale Stabilität, mehr emotionale Offenheit, soziale Entfaltung und bessere Konfliktlösung bot als das emotionale Leben, das sie mit Freundinnen teilten.
Die Psychologen gehen davon aus, dass der Anstieg der Bromanzen als eine fortschreitende Entwicklung in den Beziehungen zwischen Männern verstanden werden kann. Die Autoren der Studie legen beispielsweise nahe, dass starke Bromanzen das traditionelle häusliche Zusammenleben zwischen Männern und Frauen in Frage stellen könnten.
Die Autoren der Studie beleuchten die Spannungen zwischen Bromanze und Romanze Dynamik vor dem Hintergrund abnehmender Homophobie, sexuellem Liberalismus und integrativer Männlichkeit.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Winchester; Men and Masculinities – DOI: 10.1177/1097184X17730386; Okt. 2017