Männlichkeit / Maskulinität (Psychologie)

Psychologie der Männlichkeit / Maskulinität (einem kulturell / gesellschaftlich geprägten Stereotyp männlicher Verhaltensweisen).

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Mehr Gewalt und Suizidgedanken bei Macho-Männern

Eine Studie mit 1.000 Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren hat ergeben, dass Männer mit traditionellen Definitionen von Männlichkeit – genannt „the man box“ (übersetzt: die Männerkiste oder das ‚Männerding‘) – doppelt so häufig Selbstmord in Betracht ziehen und siebenmal häufiger Gewalt gegen andere ausüben.

Toxische Männlichkeit oder das „Männerding“

Prof. Michael Flood vom Fachbereich Psychologie der Queensland University of Technology ist ein international anerkannter Forscher über Männer, Männlichkeit und Gewaltprävention. Er sagt, dass die Studie die Gefahren der „toxischen Männlichkeit“ für Männer und ihre Umgebung aufzeige.

Die Studie definiert „The Man Box“ als eine Reihe von gesellschaftlichen Überzeugungen, die Druck auf Männer ausüben, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten – wie z.B. hart zu sein, keine Emotionen zu zeigen, der Ernährer zu sein, Gewalt anzuwenden, um Probleme zu lösen, und viele Sexualpartnerinnen zu haben.

Stereotypen des „echten Mannes“

Einige Männer lassen sich in die Stereotypen des „echten Mannes“ packen (etwa 30 Prozent der Befragten befürworteten die meisten der „Regeln“ für diese Anschauung zur Maskulinität, andere blieben außerhalb der Box.

Und es gibt bemerkenswerte gesundheitliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen, fand die psychologische Arbeit heraus.

Schlechtere psychische Gesundheit

Der Umfrage zufolge hatten junge Männer mit dieser ausgeprägten Männlichkeit – wahrscheinlicher als andere Männer – eine schlechte psychische Gesundheit (z.B. mehr Berichte über Depressivität, Hoffnungslosigkeit und Suizidalität). Diese Männer suchten Hilfe auch eher nur bei wenigen Quellen, betranken sich öfter und waren häufiger an Verkehrsunfällen beteiligt.

Dies steht im Einklang mit einer Reihe anderer Studien, wonach Männer mit dominanten Männlichkeitsidealen, wahrscheinlicher als andere Männer größere Gesundheitsrisiken haben und problematisches Verhalten zeigen.

Einige der wichtigsten Ergebnisse sind:

 

Handlungen u. GedankenMännliche MännerAußerhalb d. ‚Man-Box‘
Hatte in den letzten 2 Wochen Suizidgedanken. 44 % 22 %
War einmal im Monat oder öfter betrunken. 31 % 22 %
Körperliches Mobbing und Gewalt im letzten Monat ausgeübt. 47 % 7 %
War sexuell anzüglich gegenüber einer Frau, ohne sie zu kennen. 46 % 7 %
Wurde körperlich gemobbt oder erfuhr Gewalt im vergangenen Monat. 52 % 15 %
War im vergangenen Jahr in einen Autounfall verwickelt. 38 % 11 %

 

Was die Gesellschaft von ‚männlichen‘ Männern erwarte

Junge Männer stimmten besonders wahrscheinlich mit Aussagen überein, dass die Gesellschaft erwarte:

  • Männer sollen Stärke zeigen und so handeln (69 Prozent),
  • sich wehren, wenn sie bedrängt werden (60 Prozent) und
  • nie Nein zu Sex sagen (56 Prozent),

schreiben die Psychologen.

Allerdings scheinen sich einige traditionelle Ideale zu verabschieden. Nicht so viele junge Männer stimmten zu, dass

  • die Gesellschaft ihnen sage, sie sollen Gewalt anwenden, um Respekt zu bekommen (35 Prozent),
  • heterosexuelle Männer sollten schwule Männer als Freunde meiden (36 Prozent),
  • Jungen sollten nicht lernen, wie man kocht und putzt (38 Prozent), und
  • Männer sollten keine Hausarbeiten erledigen (39 Prozent).

© PSYLEX.de – Quellenangabe: http://www.themanbox.org.au/

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