Nicht-monogame Beziehung (Psychologie)
Sozialpsychologie – Beziehungspsychologie
Die konsensuelle (einvernehmliche) nicht-monogame Beziehung und das sexuelle, psychologische Wohlbefinden der Beziehungspartner
07.05.2020 Die konsensuelle (einvernehmliche) Nicht-Monogamie innerhalb einer Beziehung zeigt positive Auswirkungen auf psychologisches Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Beziehungsqualität der primären Beziehungspartner.
Die Forschenden glauben, dass dies eine gesunde, tragfähige Beziehungsoption ist.
Stigmatisierung non-monogamer Beziehungen
Einvernehmliche Nicht-Monogamie-Beziehungen und Menschen, die sie praktizieren, werden oft stigmatisiert, sagen die Forscherinnen aus dem Fachbereich Psychologie der Universitäten Utah und York.
Es wird allgemein angenommen, dass monogame Beziehungen von höherer Qualität sind als nicht-monogame Beziehungen, selbst unter einvernehmlich nicht-monogamen Beziehungspartnern, führen sie weiter aus.
Dem scheint aber nicht so zu sein, sagen die Psychologinnen Annelise Parkes Murphy, Samantha Joel und Amy Muise in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science.
Beziehungsqualität und psychologisches Wohlbefinden
Für die erste Studie dieser Art rekrutierte das Team Personen, die an einvernehmlicher Nicht-Monogamie interessiert waren, aber noch nicht darin involviert waren, und beobachtete sie über einen Zeitraum von zwei Monaten, während sie ihre Beziehungen „öffneten“.
Die Psychologinnen fanden keine Unterschiede in der Beziehungsqualität oder im psychischen Wohlbefinden vor und nach der Öffnung. Es wurden auch keine Unterschiede festgestellt, als die Forschenden Menschen in nicht-monogamen Beziehungen mit denen verglichen, die ihre Beziehung im Laufe der Studie nicht geöffnet hatten.
Der Studie zufolge erlebten diejenigen, die eine einvernehmliche Nicht-Monogamie praktizierten, einen signifikanten Anstieg der sexuellen Beziehungszufriedenheit, insbesondere wenn sie dies mit dem ausdrücklichen Ziel taten, sexuelle Unvereinbarkeiten innerhalb ihrer Beziehungen so anzugehen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Social Psychological and Personality Science – https://doi.org/10.1177/1948550619897157