Smalltalk (Psychologie)
Kommunikationspsychologie
Belanglose Gespräche – Smalltalk – auch belanglos für das psychische Wohlergehen
03.07.2018 Menschen, die substantiellere Gespräche führen, sind in der Regel zufriedener laut einer neuen im Fachblatt Psychological Science veröffentlichten psychologischen Studie.
Bild: Takuro Obara
Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass leere, belanglose Gespräche – auch als Smalltalk, Plauderei bekannt – nicht notwendigerweise negativ mit dem Wohlbefinden zusammenhängen, im Gegensatz zu früheren Ergebnissen, sagten die Studienautoren Anne Milek, Matthias Mehl vom Fachbereich Psychologie an der Universität Arizona und Kollegen.
Allerdings konnten die Forscher auch keinen positiven Effekt auf das psychische Wohlergehen feststellen.
In der vorherigen Forschungsarbeit (2010) mit 79 Studenten zeigten die Befunde eine Verbinung zwischen sinnvolleren Gesprächen und Lebenszufriedenheit, während mehr Smalltalk mit Unzufriedenheit verbunden war.
Kein Einfluss auf die Lebenszufriedenheit
Die neuen psychologischen Befunde aus einer größeren und verschiedenartigeren Stichprobe (486 Personen) bestätigen, dass qualitativ höherwertige Gespräche zwar mit mehr Lebenszufriedenheit zusammenhängt, Smalltalk jedoch weder positiv noch negativ mit dem psychischen Wohl verbunden zu sein scheint.
Die Ergebnisse gelten sowohl für Introvertierte als auch für Extrovertierte, so Mehl.
Zu den Studienteilnehmern gehörten Studenten, Brustkrebs-Überlebende und ihre Partner, kürzlich geschiedene Erwachsene und gesunde Erwachsene, die an einer Meditationsintervention teilnahmen.
Definition
Die Psychologen definierten Smalltalk als ein Gespräch, bei dem die beiden Gesprächspartner nach Gesprächsende genauso viel – oder wenig – voneinander oder etwas anderem erfuhren. In einem gehaltvollen Gespräch werden echte, aussagekräftige Informationen ausgetauscht.
Wichtig ist, dass es sich um jedes Thema handeln könnte – Politik, Beziehungen, das Wetter – es muss nur auf einer höheren – als trivialen – Ebene der Gesprächstiefe sein.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychological Science, 2018; 095679761877425 DOI: 10.1177/0956797618774252