Neuro-Enhancement / Neurodoping im Sport
Sportpsychologie
Unter Neurodoping oder Neuro-Enhancement ist die Einnahme von psychotropen Wirkstoffen oder andere Formen der Hirnstimulation mit dem Ziel der Steigerung mentalen Performance. Ein oft gleichmaßen benutztes Wort dafür ist Hirndoping.
Neuro-Doping durch transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
28.03.2019 Eine neue Methode – bezeichnet als „Neuro-Doping“ – sendet elektrischen Strom durch das Gehirn, um schnelleres Lernen, größere Muskelkraft und verbesserte Koordination zu ermöglichen.
Das Aufkommen eines weiteren Schlupflochs, um die Anti-Doping-Politik zu umgehen
Die Nutzung dieses elektronischen Reizes hat im Sport als Ersatz für andere Dopingmethoden, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verboten sind, zugenommen. Da es relativ neu ist, hat die WADA noch keine Regeln für Neuro-Doping (auch Neuro-Enhancement) aufgestellt. Außerdem ist es praktisch nicht nachweisbar. Natürlich nutzen viele Sporter diesen Vorteil.
tDCS
Bild: Gerd Altmann
Eine spezifische Methode des Neuro-Dopings ist die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS). Es funktioniert, indem es einen nicht-invasiven und schmerzfreien elektrischen Strom für etwa drei bis 20 Minuten durch das Gehirn sendet, um den Hirnrinde zu stimulieren und schließlich die Neuroplastizität zu erhöhen. Dies kann kommerziell über ein Headset-ähnliches Gerät für 200 $ erfolgen.
Gewichtheber, Sprinter, Werfer und Skifahrer sind nur einige von vielen Arten von Athleten, die von tCDS profitieren können, schreiben die Studienautoren.
Durch das Training mit diesen Kopfhörern werden neue neuronale Wege beschritten, die dem Körper helfen können, Spitzenleistungen zu erzielen, behauptet Greg Appelbaum, Direktor des Opti Lab und des Brain Stimulation Research Center.
Technik und motorische Fähigkeiten
Diese Form des Neuro-Enhancement sei besonders nützlich für Sportathleten, bei denen Technik und motorische Fähigkeiten gefragt sind. Dr. Greg Appelbaum, Direktor des Opti Lab und des Brain Stimulation Research Center, sagt, dass es besonders nützlich für Athleten ist, bei denen Technik und motorische Fähigkeiten im Vordergrund stehen – wie z.B. ein Sprinter, der aus dem Block steigt oder ein Skispringer.
Spitzensportler gehen an die feine Grenze dessen, was der menschliche Körper erreichen (und vertragen) kann, aber Neuro-Doping erlaubt es ihnen, einen Schritt weiter zu gehen.
Weitere mögliche Anwendungen von Neurodoping
Neurodoping könne auch andere Anwendungen ermöglichen: z.B. wahnsinnige Manöver bei Piloten der Luftwaffe, Chirurgen mit außergewöhnlich wendigen Händen oder Soldaten mit perfekter Zielerfassung, schreiben die Wissenschaftler.
tCDS wird eingesetzt, um Fortschritte in Bereichen wie Alzheimer und Gedächtnisfunktion zu erzielen, da es die kognitive Funktion in Form von erhöhter Aufmerksamkeitsspanne und Gedächtnis beeinflusst.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cogent Social Sciences – DOI: 10.1080/23311886.2017.1360462