Kündigung des Arbeitsplatzes (Psychologie)

Kündigung des Arbeitsplatzes (Psychologie)

Psychologie-Lexikon – Wirtschaftspsychologie

Studie: Worauf kommt es bei einem Kündigungsgespräch an?

20.10.2017 Eine psychologische Studie der Universität des Saarlandes untersuchte, worauf es bei Kündigungsgesprächen bzw. der Überbringung der schlechten Nachricht – der Kündigung – ankommt.

Wenig überraschend stellte die Studienautorin Manuela Richter in Interviews und Rollenspielen zunächst fest, dass faire und respektvolle Kündigungsgespräche die Situation für den gekündigten Mitarbeiter erträglicher machen.

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Bild: Gerd Altmann

“Wir haben verschiedene Szenarien mit den Probanden durchgespielt. In manchen Kündigungsgesprächen wurden sie vom Vorgesetzten zum Beispiel sehr respektvoll und wertschätzend behandelt, erhielten aber eine unbefriedigende Erklärung der Kündigungsgründe oder keine Abfindung. In einem anderen Gespräch hingegen erhielten sie eine hohe Abfindung oder eine sehr transparente Auflistung der Gründe, wurden aber vom Chef nicht wertgeschätzt”, schreibt die Psychologin.

Nach diesen Gesprächen wurden die Probanden befragt, wie sie sich fühlten. “Die Leute waren deutlich verärgerter, wenn sie zwar viel Geld, aber keinen Respekt oder keine Erklärung bekommen haben”, sagte sie. “Die Dinge, die eben nicht bezahlbar sind, sind also am wertvollsten für die Gekündigten.”

In psychologischen Rollenspielen untersuchten die Wissenschaftler dann, wie idealerweise Kündigungsgespräche ablaufen sollten.

Formal korrekt und fair

“In einer ersten Studie haben wir die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe lernte im Training sowohl die sachlich korrekten Argumente einer Kündigung zu vermitteln als auch den fairen Umgang mit den Mitarbeitern. Eine zweite Gruppe führte die Kündigungsgespräche ohne dieses Training”, schreibt die Psychologin.

Sie stellte fest, dass der Gesprächsverlauf mit trainierten Gesprächsleitern und die Kündigungsentscheidung eher akzeptiert wurden als in der Gruppe, in der die Kündigung lapidar “formal korrekt” verkündet wurde.

“Im zweiten Experiment wollten wir herausfinden, ob der Aspekt ‘formale Korrektheit’ oder der Aspekt ‘Fairness’ für die Akzeptanz des Kündigungsgesprächs ausschlaggebend ist”, schreibt Richter.

Zusätzlich zur Kontrollgruppe, in der nicht trainiert wurde, wurden zwei Trainingsgruppen beobachtet: Die eine übte beide Herangehensweisen ein, die andere nur den formal korrekten Gesprächsablauf.

Die Psychologen stellten fest, dass “tatsächlich die Fairness der ausschlaggebende Faktor für den Verlauf des Kündigungsgesprächs ist”.

Diejenigen, deren Vorgesetzte nur den formalen Gesprächsablauf trainiert hatten, zeigten eine ebenso große Unzufriedenheit wie Mitarbeiter, denen von nicht geschulten Vorgesetzten gekündigt wurde.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität des Saarlandes; Okt. 2017

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