Die Nebenwirkungen von Meditation

Die Nebenwirkungen von Meditation

Studie zu Nebenwirkungen: 25 Prozent machen unangenehme Erfahrungen

10.05.2019 Mehr als ein Viertel der Menschen, die regelmäßig meditieren, haben eine „besonders unangenehme“ psychische Erfahrung bzw. ein unerwünschtes Erlebnis bzw. Nebenwirkung im Zusammenhang mit dem Meditieren gemacht, einschließlich Angstgefühlen und verzerrten Emotionen, wie eine in PLOS ONE veröffentlichte Studie zeigt.

Marco Schlosser vom Fachbereich Psychiatrie des University College London und Kollegen befragten 1.232 regelmäßig Meditierende mit mindestens zwei Monaten Meditationserfahrung (Durchschnittsalter = 44,8 Jahre ± 13,8; 53,6% weiblich) zu unerwünschten Effekten der Meditation.

meditierender buddha
Bild: Helena Cuerva

  • Von den 1.232 befragten Teilnehmern gaben 25,6% an, dass sie besonders unangenehme meditative Erfahrungen gemacht hatten.
  • Es waren mehr männliche Teilnehmer (28,5%), die eine besonders unangenehme psychische Erfahrung gemacht hatten – verglichen mit 23% der weiblichen Teilnehmer.
  • 30,6% der Befragten, die keinen religiösen Glauben hatten, hatten eine besonders unangenehme Erfahrung, verglichen mit 22% derjenigen, die einen religiösen Glauben hatten.
  • Mehr Menschen (29,2%), die nur dekonstruktive Meditationsformen (Formen bei denen Wahrnehmung, Emotionen, Kognition „auseinandergenommen“ werden) praktizierten, berichteten über eine besonders unangenehme Nebenwirkungen, verglichen mit 20,3%, die ausschließlich andere Meditationsarten (wie Achtsamkeitsmeditation, konstruktive Formen) praktizierten.
  • Und 29% derjenigen, die an einem Meditations-Retreat (zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben) teilgenommen hatten, hatten ein besonders unangenehmes Erlebnis, verglichen mit 19,6%, die nie an einem Retreat teilgenommen hatten.

Die Studie bewertete nicht mögliche bereits bestehende psychische Probleme bzw. Störungen, die die Prävalenzschätzung von besonders unangenehmen meditationsbedingten Erfahrungen bzw. Nebenwirkungen hätten verfälschen können.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: PLOS ONE (2019). DOI: 10.1371/journal.pone.0216643