Achtsamkeitsmeditation: Perfektionisten können von bestimmten Meditationsstrategien profitieren
05.02.2020 Achtsamkeitsmeditation mit dem Schwerpunkt auf der Nichtbewertung von Emotionen kann Perfektionisten helfen, sich von Stress zu erholen, zeigt eine in Psychophysiology veröffentlichte Studie.
Frühere Forschungsarbeiten zur Achtsamkeitsmeditation fanden heraus, dass nur bei Nicht-Perfektionisten eine Erholung von Stress zu beobachten war, was darauf hindeutet, dass Achtsamkeit für Perfektionisten nicht effektiv war. Die Achtsamkeitsmeditation enthielt jedoch kein Element der Nicht-Bewertung, das für Perfektionisten eine Schlüsselkomponente sein könnte.
Bild: Helena Cuerva
Die Forschungsarbeit analysierte die Herzfrequenzvariabilität, um die Erholung von Stress während der Sitzungen von Achtsamkeitsmeditation bei 120 Universitätsstudenten zu messen, die bei einem Screening-Tool für Perfektionismus – dem Bedürfnis, perfekt zu sein oder zu erscheinen – eine hohe Punktzahl erreicht hatten.
Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von vier Meditationsgruppen zugeteilt: Achtsamkeit ohne Bewertung, allgemeine Achtsamkeit (d.h. Achtsamkeit ohne eine nicht bewertende Komponente), progressive Muskelentspannung und ohne Meditation / Entspannungsverfahren.
Achtsamkeitsmeditation, die ein Element der Nicht-Bewertung – bzw. Bewusstheit und Akzeptanz – beinhaltete, führte zu einer besseren Erholung vom Stress im Vergleich zu allgemeinen Achtsamkeitsmeditationssitzungen (ohne die Komponente der Nicht-Bewertung).
Diese Studie erweitert die Erkenntnisse von Meditationsforschern und weist auf die potenzielle Bedeutung der Nicht-Bewertung von Emotionen und Erfahrungen während der Achtsamkeitspraxis für Perfektionisten hin, sagte die leitende Autorin Hannah Koerten von der Bowling Green State University.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychophysiology – https://doi.org/10.1111/psyp.13517