Psychotherapie bei Multipler Sklerose

Psychotherapie kann Patienten mit Multipler Sklerose helfen

20.04.2018 Eine in der aktuellen Ausgabe von Psychotherapy and Psychosomatics veröffentlichte psychologische Studie zeigt, dass Psychotherapie die psychische Belastung verringern und bei der Bewältigung der Multiplen Sklerose helfen kann.

Psychosoziale Interventionen werden häufig als Ergänzung zur medizinischen Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) eingesetzt. Die Wirksamkeit solcher Ansätze bei einer Reihe von psychosozialen Indikationen ist bislang jedoch unklar geblieben. Ziel dieser metaanalytischen Studie war es, die Wirksamkeit psychosozialer Therapien für Menschen mit MS zu erforschen.

Studien zur Wirksamkeit

Sechs elektronische Datenbanken (Medline, Embase, PsycINFO, Cochrane Central Register of Controlled Trials, CINAHL und Clinicaltrials.gov) wurden von Sesel A.-L. vom Fachbereich Psychologie der Universität Sydney und Kollegen nach randomisierten kontrollierten Studien durchsucht, die die Wirkung von psychologischen Interventionen bei depressiven Symptomen, Angstzuständen, Schmerzen, Müdigkeit oder gesundheitsbezogener Lebensqualität (HRQoL) bei Personen mit MS bis zum 21. April 2016 dokumentierten.

Die Suche ergab 356 Artikel mit 13 enthaltenen Studien (n = 1.617).

Besserung der psychischen Symptome

Insgesamt wurden Vorzüge psychologischer Behandlungsverfahren für

  • depressive Symptome (Cohen’s d = 0,281),
  • Angst / Angststörung (d = 0,285),
  • Müdigkeit / Erschöpfung (d = 0,228) und
  • psychisches (d = 0,398) Wohl,
  • auf die gesamte gesundheitsbezogene Lebensqualität (d = 0,444),
  • nicht aber für die physische Lebensqualität gefunden.

Es gab unzureichende Studien zur Meta-Analyse der Nachbehandlungsergebnisse bei Schmerzen.

Schubförmig remittierende Multipler Sklerose

Bei Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose und bei höheren Behandlungsdosen waren die Interventionen effektiver für die gesundheitliche Lebensqualität.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) allein war für Menschen mit MS nicht wirksam.

Diese Ergebnisse unterstützen den Einsatz psychosozialer Interventionen bei Menschen mit MS mit kleinen, aber beständigen Effektgrößen.

Es gab Anzeichen dafür, dass kognitive Verhaltenstherapie weniger wirksam war als andere Interventionen. Dies kann jedoch auf geringere Behandlungsdosen in KVT-Studien zurückzuführen sein, schließen die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychotherapy and Psychosomatics (2018). DOI: 10.1159/000486806

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