Siegfried Bernfeld – Biografie

Siegfried Bernfeld – Biografie

Psychotherapieformen – Psychoanalyse

Siegfried Bernfeld wurde am 7. Mai 1892 in Lemberg in Galizien, dem heutigen L’vov in der Ukraine, geboren.

Biografie

Siegfried Bernfeld wurde als Sohn des jüdischen Tuchgroßhändlers Isidor Bernfeld und dessen Frau Hermine geb. Schwarzwald geboren.
Er wuchs in Wien auf.
1911 beendet Siegfried Bernfeld das Gymnasium und studiert bis 1915 Biologie, Geologie, Pädagogik, Psychologie, Philosophie, Soziologie, Zoologie. Engagement in der liberalen jüdischen Wiener Jugendbewegung. Beeinflussung durch die Ideen von Gustav Wyneken. Promotion mit: über den Begriff der Jugend.

1917-1921 arbeitete Siegfried Bernfeld im Zionistischen Zentralrat für West-Österreich.
1919: Leitung eines pädagogischen Jugend-Projektes. Gründung und Leitung des Kinderheims Baumgarten, das als erstes Experiment zur Anwendung psychoanalytischer Erkenntnisse auf die Erziehung dienen sollte.
1921 Mitarbeiter von Martin Bubers Zeitschrift Der Jude. Nach seiner Rückkehr nach Wien schloss er sich enger der psychoanalytischen Bewegung Sigmund Freuds.
1922 Entwicklung von psychoanalytisch orientierte Pädagogik-Kursen für das Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.

1925–1932 arbeitete Siegfried Bernfeld in der Psychoanalytischen Vereinigung in Berlin mit Kurt Lewin zusammen. 1925 erscheinen Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung (s.unten) in Leipzig im Internationalen Psychoanalytischen Verlag und Psychologie des Säuglings (siehe unten) – Beiträge zur Diskussion des Verhältnisses von Psychologie und Psychoanalyse sowie seine Forschungen zur Psychophysiologie. Lehre an der Deutschen Hochschule für Politik über Jugendfürsorge. Engagement als Schulreformer und Freudomarxist.

1934: Emigration mit Familie über Frankreich nach San Francisko in den USA. Beteiligung am Aufbau der Psychoanalytischen Vereinigung.
Siegried Bernfeld stirbt am 2. April 1953. 1962 erscheint Bausteine der Freud-Biographik (siehe unten) – Studien über die Lebensgeschichte von Sigmund Freud, die er zusammen mit seiner Frau Suzuanne Bernfeld-Cassirer geschrieben hat.
„Es ist kein Ausweg aus den Ambivalenzen und Zweifeln.
Der Wissenschaftler schämt sich ihrer nicht;
er übertreibt sie, um sie in Zukunft, so hofft er,
zu überwinden.“
(Siegfried Bernfeld 1925/1971, S.56)