Übersicht zeigt erhöhte Risiken für suizidales Verhalten, Suizidgedanken und Suizidalität bei Sehverlust, Sehbehinderung
20.04.2024 Laut einer systematischen Überprüfung und Metaanalyse, die in JAMA Network Open veröffentlicht wurde, sind Sehbehinderungen mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden.
Dr. Chung Young Kim vom Seoul National University Hospital in Südkorea und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen Sehbehinderung und verschiedenen Aspekten des Suizids. Die primäre Ergebnisgröße war das Quotenverhältnis von suizidalem Verhalten. Es wurden Daten aus 31 bevölkerungsbasierten Studien mit 5.692.769 Individuen ausgewertet.
- Die Forscher fanden heraus, dass das gepoolte Odds Ratio für die 17 Studien (5.602.285 Personen), die suizidales Verhalten untersuchten, 2,49 (also um das 2,49-fache erhöht) betrug.
- Das gepoolte Odds Ratio für die 21 Studien (611.899 Personen), die Suizidgedanken untersuchten, betrug 2,01.
- Das gepoolte Odds Ratio betrug 1,89 für die acht Studien (5.067.113 Personen), die den Zusammenhang zwischen Sehbehinderung und vollendeten Suizid untersuchten.
- Das Alter wurde in dem multiplen Meta-Regressionsmodell als prädiktiver Faktor für suizidales Verhalten identifiziert, wobei Jugendliche das höchste Risiko aufwiesen.
- Eine mäßige Heterogenität wurde für die Suizidalität festgestellt, während eine große Heterogenität für suizidales Verhalten und Suizidgedanken festgestellt wurde.
„Dieses Ergebnis unterstreicht die Bedeutung der Augengesundheit für das allgemeine psychische Wohlbefinden“, schreiben die Autoren. „Es wird empfohlen, dass Kliniker weiterhin auf das erhöhte Risiko achten und bereit sind, bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Suizidprävention zu ergreifen, insbesondere bei Jugendlichen.“
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2024;7(4):e247026. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.7026