ADHS mit Übergewicht und Bewegungsmangel verbunden
21.03.2014 Es mag paradox klingen, aber Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sitzen eher und sind fettleibig laut einer aktuellen Studie.
Experten wissen seit einiger Zeit um den Zusammenhang zwischen ADHS und Adipositas, obwohl unklar gewesen ist, ob das eine zum anderen führt.
Eine neue finnische Studie folgte fast 7.000 Kindern (9% hatten ADHS) bis ins Jugendalter und stellte fest, dass diejenigen, die ADHS-Symptome im Alter von acht hatten, eine bedeutend höhere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht im Alter von 16 hatten.
Es zeigte sich, dass die Kinder mit ADHS-Symptomen auch weniger körperlich aktiv im Teenager-Alter waren.
Alina Rodriguez vom Imperial College London sagte der Zeitschrift Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, dass der Mangel an körperlicher Aktivität ein Schlüsselfaktor sein könnte. Kinder mit ADHS sollten motiviert werden, physisch aktiver zu sein. Dies könnte ihre Verhaltensprobleme verbessern, und auch helfen ein gesundes Gewicht zu halten, wobei Studien dies dann auch überprüfen sollten.“
Weiterhin zeigten Kinder, die im Alter von etwa acht Jahren sich tendentiell weniger an körperlichen Spielen beteiligten, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein unaufmerksames Verhalten als Teenager.
Binge Eating, das auch als ein möglicher Faktor untersucht wurde, der zum Zusammenhang mit Fettleibigkeit beitragen könnte, war bei Kindern mit ADHS nicht weiter verbreitet.
Quelle: Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, März 2014
Sport vor dem Unterricht kann ADHS-Symptome reduzieren
20.09.2014 Körperliche Aktivitäten vor dem Schulbeginn können die Symptome von Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern reduzieren, laut einer Studie.
Behandlung durch Sport?
Bild: Nemo(pixabay)
Forscher der Michigan State University und der Vermont Universität fanden heraus, dass das tägliche Angebot aerober Aktivitäten vor dem Beginn der Schule bei jüngeren Kindern (mit einem Risiko für ADHS) die Symptome von ADHS im Unterrichtsraum und zu Hause verringern kann.
ADHS-Anzeichen können sein: Unaufmerksamkeit, Verdrossenheit und Schwierigkeiten, mit den anderen Kindern auszukommen.
„Frühere Studien konnten bereits zeigen, dass körperliche Aktivität eine positive Wirkung auf Gehirnfunktionen und bessere Mathematik- und Lesekompetenz der Kinder haben kann, die unter ADHS leiden“, schrieb Forscher Alan Smith im Journal of Abnormal Child Psychology. Aber welche Effekte fortgesetzter Sport auf die Symptome und Beeinträchtigungen hat, die mit ADHS einhergehen, wurde noch nicht erforscht.
Für die Studie untersuchte das Team etwa 200 Kinder (sie besuchten den Kindergarten oder die Grundschule 1. und 2. Klasse) mit ADHS-Symptomen.
Während des Versuchs wurden die Kinder zufällig einer Gruppe, die jeden Tag (12 Wochen) vor der Schule moderate bis anstrengende körperliche Aktivitäten, oder einer Gruppe, die eher sitzende Klassenraumaktivitäten durchführten, zugewiesen.
„Obwohl unsere Befunde zeigten, dass bei allen Teilnehmern Verbesserungen vorzufinden waren, profitierten die Kinder mit ADHS-Risiko vom Sport doch mehr über einen breiteren Bereich der Ergebnisse als jene, die eher sitzenden Aktivitäten nachgingen“, sagte Smith.
Weitere Studien werden benötigt, um festzustellen, in welcher Häufigkeit und in welchem Ausmaß die körperliche Aktivität den Kindern am meisten nützt, sagte Smith und fügte hinzu, dass die Auswirkungen des Sports vom Alter des Kindes abhängen könnten.
„Trotz einiger offener Fragen, erscheint Sport eine vielversprechende Behandlungsmethode bei ADHS zu sein, mit bekannten nützlichen Effekten für die Gesundheit überhaupt“, sagte er. „Dies sollte Schulen einen weiteren guten Grund liefern, körperliche Aktivitäten in den Schultag zu integrieren.“
© PSYLEX.de – Quelle: Journal of Abnormal Child Psychology / Michigan State University / Vermont University, September 2014
Sport bei jungen Männern mit ADHS hilfreich
21.06.2016 Sport kann helfen, die Symptome von ADHS bei Erwachsenen zu verringern laut einer im Fachblatt Medicine and Science in Sports and Exercise veröffentlichten Studie der Universität Georgia.
Sport kann Stress reduzieren und die Stimmung verbessern. Die Forscher wollten also untersuchen, ob körperliche Aktivität bei ADHS-Symptomen hilfreich sein kann.
Bild: Kai Stachowiak
Die Studie untersuchte 32 junge Männer (18-33 Jahre) mit ausgeprägten ADHS-Symptomen, die an einem Tag 20 Minuten in moderater Intensität auf einem Ergometer radelten, und am nächsten Tag eine 20-minütige Pause machten (Kontrollbedingung).
Die Teilnehmer sollten sich vor und nach den unterschiedlichen Bedingungen auf eine kognitive Aufgabe (Test der Aufmerksamkeit) konzentrieren. Die Forscher erfassten während der Aufgabe Beinbewegungen, Stimmung, Aufmerksamkeit und selbstberichtete Motivation.
Mehr Motivation, weniger Verwirrung; keine Leistungssteigerung
Die Forscher fanden heraus, dass sich die Teilnehmer nur nach dem Sport motiviert fühlten, die Aufgabe zu machen; sie fühlten sich auch weniger konfus und erschöpft, dafür energiegeladener.
Interessanterweise veränderten sich die Beinbewegungen und die Leistung bei der Aufgabe aber nach dem Sport nicht – eher half die körperliche Aktivität den jungen Männern, sich besser bei der Aufgabe zu fühlen.
Die Ergebnisse legen nahe, dass schon ein kurzes sportliches Training jungen Männern mit ADHS-Symptomen psychologische Vorteile bieten kann, sagte Prof. Patrick O’Connor vom psychologischen Forschungslabor.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Georgia; Medicine and Science in Sports and Exercise – doi: 10.1249/MSS.0000000000000864; Juni 2016
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