ADHS: Motivation

ADHS: Motivation

Entwicklungsstörungen – Hyperkinetische Störungen

Positive Verstärkung spielt Schlüsselrolle bei Kindern mit ADHS

Etwas Anerkennung für eine gut absolvierte Aufgabe bedeutet Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) viel – mehr als es normal entwickelten Kindern bedeutet.

Lob oder andere Belohnungen

Solch ein Lob oder andere Belohnungen verbessern die Leistung von Kindern mit ADHS bei bestimmten kognitiven Aufgaben, aber vor dieser Studie war es nicht klar, ob dieses Ergebnis durch eine erhöhte Motivation aufgrund positiver Verstärkung verursacht wird, oder weil Kinder mit ADHS einfach einen größeren Spielraum für Verbesserungen bei bestimmten Aufgaben haben verglichen mit ihren Altersgenossen, sagten die Forscher.

Unsere Befunde legen nahe, dass Kinder mit ADHS eine verbesserte Performance zeigen, weil sie motivierter – aufgrund der in Aussicht gestellten Belohnungen – sind, nicht weil sie von Anfang an schlechter waren und nur noch besser werden konnten, sagte Studienautor Whitney Fosco vom Fachbereich für Psychologie der University at Buffalo.

Unterdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten oder zu wenig Motivation

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Bild: marusya21111999 (pixabay)

Eine der beiden Theorien zu ADHS besagt, dass unterdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten zu den mit ADHS verbundenen Symptomen – wie Unaufmerksamkeit – beitragen. Die andere Theorie bevorzugt Motivation über Fähigkeit und konzentriert sich darauf, ob Kinder mit ADHS eine erhöhte Empfänglichkeit für Belohnungen haben.

Eingesetzt wird Verhaltenstherapie, die positive Konsequenzen benutzt, um die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Verhaltensweisen zu erhöhen, und sie gehört damit zu den wichtigsten psychosozialen Interventionen bei Kindern mit ADHS-Diagnose.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Nutzen von Belohnungen nicht auf Kinder mit ADHS beschränkt sind.

Der große Unterschied ist, dass typisch entwickelte Kinder normalerweise gut performen, auch wenn man sie nur auffordert, ihr Bestes zu geben, sagte Fosco in der Zeitschrift Behavioral and Brain Functions. „Aber Kinder mit ADHS brauchen normalerweise eine externe oder eine zusätzliche Verstärkung, um ihre beste Leistung zu zeigen.

Schwieriges Forschungsgebiet

Es ist ein schwieriges Forschungsgebiet, sagt Studienautor Larry Hawk, da manche der Teilnehmer bei Aufgaben getestet werden, bei denen sie bereits vorher schwache Leistungen gezeigt haben.

Es gibt auch Schwankungen zwischen den beiden Gruppen, sagten die Autoren. Eine ADHS-Diagnose bedeute ja auch nicht zwangsläufig, dass ein Kind bei jeder gestellten Aufgabe schlecht abschneidet, und Kinder ohne Diagnose schneiden nicht bei jeder Aufgabe gut ab.

Man kann also nicht sagen, Kinder mit ADHS reagieren mehr auf Verstärkung, weil sie schlecht anfingen, sagt Hawk. „Wir zeigten, dass das nicht der Fall war. Die von uns beobachteten Effekte hingen von der größeren Motivation ab, externe Belohnungen zu bekommen.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University at Buffalo, Behavioral and Brain Functions; August 2015

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