Psychische Störungen, Krankheiten, Erkrankungen:
Arbeitslosigkeit – Alg II/Hartz IV
Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder
06.11.2013 Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hat einen Bericht veröffentlicht, wonach die berufliche Integration von psychisch kranken Arbeitslosen verbesserungswürdig ist.
Psychiatrische Diagnosen bei Hartz-IV-Empfängern
Der Forschungsbericht basiert auf einer Studie der Universität Halle und der Aktion Psychisch Kranke e.V. in Bonn mit dem Titel „Menschen mit psychischen Störungen im SGB II“.
In der Studie wurden Literatur und Krankenkassendaten ausgewertet, die insgesamt eine hohe Prävalenz psychiatrischer Diagnosen bei Hartz-IV-Empfängern zeigen.
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Es wurden Gespräche mit Experten der Arbeitsämter an verschiedenen Orten durchgeführt, die 1. unterschiedliche Betreuungsstandards der Alg-II-Bezieher mit psychischen Krankheiten und 2. unterschiedliche Handhabung der Unterstützungsangebote zeigten. Die ’normalen‘ Angestellten der Jobcenter und Arbeitsagenturen zeigten sich kaum in der Lage, die besonderen (beruflichen) Anforderungen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen hinsichtlich der beruflichen Eingliederung, zu meistern.
Bis zu 66% psychisch beeinträchtigt
Die Daten zeigen, dass etwa 1/3 der Alg-II-Bezieher mindestens eine psychiatrische Diagnose innerhalb eines Jahres zeigte. Am häufigsten waren dabei affektive, neurotische, somatoforme und Belastungsstörungen. Der Anteil an Hartz-IV/Alg-II-Empfänger mit psychischen Beeinträchtigungen wird auf bis zu 66 % geschätzt.
Die Bundespsychotherapeutenkammer fordert demnach auch, die „psychotherapeutische Expertise stärker in die berufliche Integration einzubeziehen und den Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung innerhalb akzeptabler Wartezeiten sicherzustellen“.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: IAB, Nov. 2013
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