Das PANS-Syndrom im Gehirn

Das PANS-Syndrom im Gehirn

Psychische Störungen

Zusammenhang zwischen PANS-Syndrom und mikrostrukturellen Unterschieden in Hirnregionen entdeckt

08.05.2020 Kinder mit pediatric acute-onset neuropsychiatric syndrome (pädiatrischem akut einsetzenden neuropsychiatrischen Syndrom – PANS) weisen laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie zerebrale mikrostrukturelle Unterschiede in verschiedenen Hirnstrukturen auf, einschließlich der Strukturen der tiefen grauen Substanz.

Jimmy Zheng von der Stanford University School of Medicine in California führte zusammen mit Kollegen eine Fall-Kontroll-Studie durch, die sich auf die Bewertung und Behandlung von Kindern mit PANS konzentrierte.

gehirn lupe
Bild: Gerd Altmann

Insgesamt 60 konsekutive Patienten, die vom 3. September 2012 bis zum 30. März 2018 vor der Immunbehandlung einer diffusionsgewichteten Magnetresonanztomographie (MRT) unterzogen wurden, wurden für eine Studienaufnahme überprüft. Nach Ausschluss einiger Patienten wurden 34 Patienten mit PANS vor Behandlungsbeginn mit 64 pädiatrischen Kontrollteilnehmern verglichen.

MRT-Scan des Gehirns

Die Forscher stellten einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den MRT-Parametern des Gehirns von Patienten mit PANS und den Kontrollen fest. Im Vergleich zu den Kontrollen wiesen bei den Patienten alle untersuchten Hirnregionen eine statistisch signifikant erhöhte mediane Diffusivität auf.

Die tiefgreifendsten Zunahmen der Diffusivität wurden für die tiefe graue Substanz (Thalamus, Basalganglien und Amygdala) beobachtet, was mit klinischen Symptomen von Obsessionen, Zwängen, emotionaler Dysregulation und Schlafstörungen einherging.

Hinsichtlich des Volumens des Gehirns und des zerebralen Blutflusses gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Die Annahme, dass Neuroinflammation die zugrundeliegende Ursache der akut einsetzenden Zwangsstörung bei PANS ist, könnten die hier beobachteten Unterschiede in der MRT-Diffusion in verschiedenen Hirnstrukturen erklären, insbesondere in den Strukturen der tiefen grauen Substanz, wie Thalamus, Basalganglien und Amygdala, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2020;3(5):e204063. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.4063

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