Magengeschwür durch Angststörung?
Angst – Angststörungen – Folgen
20.08.2014 Eine neue Studie hat Belege für die Verbindung zwischen Angststörungen und der Krankheitshäufigkeit und Inzidenz (Neuerkrankungen) von Magengeschwüren bei Erwachsenen gefunden.
Magenulkus
Obwohl die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von peptischen Geschwüren abgenommen hat, treten etwa 500.000 neue Fälle jährlich allein in den USA auf (in Deutschland erkranken etwa 10% der Menschen im Laufe ihres Lebens an einem Magenulkus oder Zwölffingerdarmgeschwür), wobei es zu Komplikationen wie Blutungen, Perforationen und Tod kommen kann.
Eine recht neue Entdeckung, die bei vielen aber nicht in allen Fällen die Ursache für einen Ulcus (Geschwür) sein kann, ist das Bakterium Helicobacter (H.) pylori. Darüber wurde die Forschung hinsichtlich anderer Faktoren vernachlässigt, sagte die leitende Autorin Farah Taha vom Fachbereich Psychologie vom Queens College, City University of New York.
Ursachen
Gutartiges Magengeschwür – Bild: Ed Uthman
„Unser Team spezialisiert sich auf Depression und Angststörungen. Bezogen auf einen biopsychosozialen Rahmen, glauben wir, dass die Ätiologie (Ursachenforschung der Entstehung von Krankheiten) von Geschwüren unwahrscheinlich nur auf eine einzelne Ursache zurückgeführt werden kann; wahrscheinlicher ist ein aus mehreren Faktoren bestehender Ursachenkomplex“, sagte Taha. „Es gibt Personen mit Geschwüren, die das Bakterium nicht haben, und es gibt Leute, die das Bakterium haben, aber keine Geschwüre vorweisen.“
Die Forscher analysierten selbstberichtete Daten von 2.101 Erwachsenen, die zwischen 1994 und 1995 und zwischen 2004 und 2006 erfasst wurden, um nach einer potentiellen Verbindung zwischen der berichteten Angst und der Präsenz eines Ulcus zu schauen.
Die Studie berücksichtigte potentielle Störfaktoren wie Kindesmisshandlung, Passivrauchen, Neurotizismus und demographische Merkmalen wie, Alter, Familienstand, Geschlecht, Bildung und Einkommen. Sie sah sich auch Faktoren wie Zigarettenrauchen und Substanzmissbrauch als potentielle Faktoren in der Beziehung zwischen Angststörung und Entwicklung von Geschwüren an und fand, dass „keine dieser Variablen diese Beziehung auf eine substantielle Weise beeinflusste.“
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Es zeigte sich, dass Angststörungen (erfasst in der erste Welle 1994/1995) mit einer erhöhten Prävalenz und Inzidenz von Magengeschwüren und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für ein behandeltes Geschwür bei der zweiten Welle (also etwa 10 Jahre später) einherging – im Vergleich zu denjenigen ohne Angststörung.
Die Forscher legten nahe, ihre Ergebnisse „mit Vorsicht“ zu interpretieren, und Taha schlug weitere Forschungsstudien vor, um die gegenwärtig nicht verstandenen Mechanismen, die der Beziehung zwischen Ängstlichkeit bzw. Angststörungen und der Entwicklung von Geschwüren zugrunde liegen könnten, aufzudecken; wie bspw. ein erhöhtes Cortisolniveau und erhöhte Magensäuresekretion.
© PSYLEX.de – Quelle: Queens College, City University of New York, August 2014
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