Definition
Die Kakerlaken-Phobie gehört zu den spezifischen Phobien und bezeichnet die krankhafte Angst vor Schaben (Blattodea) und insbesondere der Küchenschabe, auch Kakerlake genannt.
Konfrontationstherapie bei Spinnenangst wirkt auch gegen Schaben-Phobie
19.07.2017 Eine im Fachmagazin Neuropsychopharmacology Forschungsarbeit untersuchte, ob eine bei Spinnenangst (Spinnenphobie) erfolgreiche Konfrontationstherapie (Expositionstherapie) auch gleichzeitig die Angst vor Schaben / Kakerlaken reduziert.
Verspüren Menschen Angst, Ekel vor Spinnentieren, dann haben sie meist auch vor anderen Tieren Angst, schreiben die Studienautoren Prof. Dr. Armin Zlomuzica und Friederike Preusser vom Fachbereich Psychologie der Ruhr-Universität Bochum.
Bild: LoganArt
Die Psychologen fragten sich deshalb, ob die erfolgreiche Reduktion der Angst vor Spinnen auch die Angst vor ebenfalls angstauslösenden Tieren – wie bspw. Schaben lindert.
Dazu randomisierten sie 47 Teilnehmer, die alle unter Spinnenangst als auch unter der Angst vor Kakerlaken litten, auf zwei Gruppen:
- Eine erhielt umgehend eine Expositionsbehandlung gegen Arachnophobie (Spinnenphobie);
- die anderen Teilnehmer bildeten die Warteliste.
Die Probanden wurden vor und nach der Konfrontationstherapie zur Ausprägung ihrer Angst befragt. Auch wurden Verhalten und physiologischer Stress festgehalten.
Übertragener Behandlungserfolg
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer der Expositionsgruppe weniger Ekel und Angst vor Spinnen hatten – im Vergleich zu denjenigen in der Wartegruppe.
„Erstaunlich war, dass diese Gruppe [die Behandlungsgruppe] auch von weniger Angst vor Schaben berichtete“, sagte Preusser.
Die Versuchsteilnehmer zeigten auch ein geringer ausgeprägtes Abwehrverhalten gegenüber den Küchenschaben und weniger Stress wie Herzrasen bei der Exposition gegenüber den Sechsfüßern. „Dieser Effekt trat ein, obwohl Schaben während der Konfrontation nie präsentiert wurden“, sagte die Psychologin.
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„Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Konfrontation bei spezifischer Angst auch im Umgang mit anderen ähnlich angstauslösenden Reizen und Objekten helfen kann“, sagte Zlomuzica. „Es bleibt abzuwarten, ob man diesen Effekt auch bei anderen Angsterkrankungen beobachten kann.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Ruhr-Universität Bochum, Neuropsychopharmacology – DOI: 10.1038/npp.2017.119; Juli 2017