06.03.2013 Postnatale oder postpartale (perinatale) Angst kommt häufiger vor als postpartale Depression in den Tagen und Monaten nach einer Geburt und steht mit einer schlechteren mütterlichen Gesundheit und einer verminderten Länge des Stillens im Zusammenhang laut einer am 4. März in Pediatrics herausgegebenen Studie.
Vergleich der Ängste und Depressionen
Um die Gesundheitsfürsorge zu beurteilen wurden die Dauer des Stillens, sowie Angst und Depression, bei den Teilnehmerinnen während des postpartalen Krankenhausaufenthalts persönlich und zwei Wochen, zwei Monate und sechs Monate später per Telefon abgefragt. Alle Teilnehmerinnen beabsichtigten zu stillen.
Ängste traten häufiger auf
Die Forscher stellten fest, dass am Ausgangsniveau 17 Prozent der Teilnehmer positiv beim State Trait Anxiety Inventory (STAI) waren und 6 Prozent waren positiv beim Edinburgh Postnatal Depression Survey (EPDS).
Erstgeburt
Es gab einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen den Müttern mit Erstgeburt und einem positiven STAI (20 versus 15 Prozent; P = 0,02), aber nicht mit einem positiven EPDS (4 versus 7 Prozent ; P = 0,05).
Kaiserschnitt
Kaiserschnitt, reduzierte Dauer des Stillens und ungeplante Inanspruchnahme der Gesundheitsfürsorge innerhalb von zwei Wochen nach der Entbindung waren bedeutend mit einem positiven STAI verbunden.
Angst blieb langfristig höher
Bei jeder Beurteilung während der sechs Monate nach der Geburt, waren die positiven Punktestände auf dem STAI höher als auf dem EPDS (was bedeutet, dass die Ängstlichkeit ausgeprägter war als die Depression).
“Postpartale Angst ist ein häufiges, akutes Phänomen während der Mutterschaft im Krankenhaus, die mit einer gesteigerten mütterlichen Gesundheitsfürsorge nach der Entbindung und einer Reduktion der Still-Dauer verbunden ist”, schreiben die Autoren. “Während der postpartalen Phase sollte also unbedingt auf diese ausgeprägte Ängstlichkeit untersucht werden”.
Weitere Artikel, News dazu
- Therapie während Schwangerschaft senkt postnatale Depression und Angst. Kognitive Verhaltenstherapie zur Vorbeugung von postnatalen Depressionen, die von Nicht-Fachleuten durchgeführt wird, wirksam
- Probiotika können postpartale Ängste und Depression verringern.
zum Artikel - Perinatale Depression: Verschieden von der klinischen Depression
zum Artikel - Postnatale Psychologie