Soziale Angststörung könnte das Risiko für Alkoholabhängigkeit erhöhen
06.03.2019 Eine in der Zeitschrift Depression and Anxiety veröffentlichte Forschungarbeit deutet darauf hin, dass im Gegensatz zu anderen Angststörungen die soziale Phobie einen direkten Einfluss auf Alkoholismus haben könnte.
Für die Studie untersuchten die Forscher die Zusammenhänge zwischen Alkoholabhängigkeit und sozialer Phobie, generalisierter Angststörung, Panikstörung, Agoraphobie und spezifischen Phobien durch Interviews mit 2.801 erwachsenen norwegischen Zwillingen.
Allein soziale Phobie war mit Alkoholismus verknüpft
Bild: pixabay
Soziale Angststörung / Soziophobie wies den stärksten Zusammenhang mit Alkoholismus auf, und sie prognostizierte die Alkoholsucht über die Effekte anderer Angststörungen hinaus. Darüber hinaus war die soziale Phobie mit einem höheren Risiko für eine spätere Entwicklung von Alkoholismus verbunden, während andere Angststörungen nicht damit verknüpft waren.
Die Ergebnisse legen nahe, dass Interventionen zur Prävention oder Behandlung von sozialen Angststörungen eine zusätzliche positive Wirkung bei der Prävention von Alkoholabhängigkeit haben können.
Positive Assoziationen zwischen Alkoholabhängigkeit und anderen Angststörungen wurden vollständig durch gemeinsame genetische Risikofaktoren erklärt.
Prävention durch frühzeitige Behandlung
Viele Menschen mit sozialer Angst sind nicht in Behandlung. Das bedeutet, dass wir ein ungenutztes Potenzial haben, nicht nur zur Verringerung der Belastung durch soziale Ängste, sondern auch zur Vorbeugung von Alkoholproblemen, sagte Hauptautor Dr. Fartein Ask Torvik vom Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit.
Kognitive Verhaltenstherapie mit kontrollierter Exposition gegenüber den befürchteten Situationen hat gute Ergebnisse bei sozialer Phobie gezeigt.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Depression and Anxiety – https://dx.doi.org/10.1002/da.22886
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