Eltern mit sozialer Phobie
10.11.2012 Eltern mit sozialer Angststörung (Soziale Phobie) zeigen mit größerer Wahrscheinlichkeit ein bestimmtes Erziehungsmuster, das weniger Wärme und mehr Kritik einschließt laut einer in der Septemberausgabe von Child Psychiatry & Human Development herausgegebenen Studie.
Erziehungsmuster (Symbolbild)
Studie mit Sozialphobikern
Meghan Crosby Budinger von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore und Kollegen führten eine Studie mit 21 ängstlichen Eltern, 21 mit sozialer Phobie und 45 ohne soziale Angststörung durch. Während einer fünfminütigen Aufgabe mit ihren nicht-ängstlichen Kindern (Alter 7 bis 12 Jahre). wurden die Differenzen im Gebrauch von fünf bestimmten erziehenden Verhaltensmustern geprüft: Wärme / positiver Affekt, Kritik, Zweifel an der Kompetenz des Kindes, übermäßige Kontrolle und das Gewähren von Autonomie.
Weniger Wärme / positiver Affekt; mehr Kritik
Die Forscher fanden heraus, dass verglichen mit Eltern ohne soziale Angststörung, jene mit sozialer Phobie weniger Wärme / positiven Affekt und mehr Kritik und Zweifel an der Kompetenz des Kindes zeigten. Es wurden keine Differenzen zwischen den Gruppen bei übermäßiger Kontrolle oder der Gewährung von Autonomie gefunden.
„Die Erkenntnisse dieser Studie zeigen, dass Eltern mit sozialer Phobie ein einzigartiges Muster beim Erziehungsverhalten bzw. beim Interagieren mit ihren Kindern zeigen können, das viel Kritik und weniger Wärme beinhaltet“, schreiben die Autoren.
„Weitere Untersuchungen sind notwendig, um zu bestimmen, wie die Erziehungsstile sozial ängstlicher Eltern, während eines längeren Zeitraums, das Risiko der Entwicklung von Angststörungen oder anderen (psychischen) Störungen der Kinder beeinflussen.“
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