Massage gegen Angst, Angststörungen
Psychische Störungen
Schwedische Massage hilft bei Generalisierter Angststörung (und Depressionssymptomen)
05.08.2016 Eine neue in der Zeitschrift Journal of Clinical Psychiatry veröffentlichte Studie konnte feststellen, dass akute schwedische Massage-Therapie eine deutliche Verbesserung bei den Symptomen von Generalisierter Angststörung hervorrief.
Die Forschungsarbeit von Mark Hyman Rapaport von der Emory Universität und Kollegen legt nahe, dass eine zeitlich begrenzte Massagetherapie eine wirksame und angemessene Behandlungsalternative gegen Angst- und Depressionssymptome sein kann.
Massage-Therapie vs. Placebo
Die randomisierte Einzelblindstudie verglich die Verabreichung von Schwedischer Massage-Therapie (SMT – die Grifftechnik der schwedischen Massage wird seit Jahrzehnten weltweit angewendet, deshalb auch „Klassische Massage“ genannt) mit der Kontrollbehandlung ‚leichte Berührungen‘ zweimal die Woche für sechs Wochen bei 47 Teilnehmern mit dignostizierter Generalisierter Angststörung (GAS).
Die Therapie-Sitzungen wurden jeweils 45 Minuten unter denselben Raumbedingungen abgehalten. Die Patienten wurden durch Selbstberichte und Kliniker-Bewertungen vor dem Beginn der Behandlung und nach jeder nachfolgenden Sitzung hinsichtlich ihrer Symptome bewertet.
Dies war die erste Monotherapie-Studie, die jemals zu den Auswirkungen von Massage auf eine Angststörung durchgeführt wurde.
Verbesserungen bei Angst- und Depressionssymptomen
Bereits nach der 5. Sitzung konnten die Forscher bei den mit SMT behandelten Personen größere Verbesserungen bezüglich der Angstsymptome feststellen als bei denjenigen, die nur ‚leichte Berührungen‘ erhielten. Es konnte auch eine Abnahme der Depressionssymptome bei den Teilnehmern beobachtet werden, die die Massage erhielten. Gemessen wurde mit der Hamilton Anxiety Rating Scale (HARS).
Die Befunde sind signifikant, und werden sie in einer größeren Studie repliziert, können sie wichtige Konsequenzen für Patienten und Behandler nach sich ziehen, sagte Rapaport.
Der Einsatz von Massage-Therapie zur Behandlung von Patienten mit körperlichen Beschwerden ist gut dokumentiert, und Rapaport schlägt weitere Forschungsarbeiten vor, die Biologie der Massage zu untersuchen, um ihre mögliche Rolle bei der Behandlung verschiedener Stimmungs- und Angststörungen besser zu verstehen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Emory Universität, Journal of Clinical Psychiatry – DOI: 10.4088/JCP.15m10151; August 2016
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