Bipolare Störung und Entzündungen
Bei Menschen mit bipolarer affektiver Störung signalisiert Entzündung kognitive Defizite
20.11.2019 Eine in Molecular Psychiatry veröffentlichte Studie untersuchte, ob Entzündungen eine wichtige Rolle auf Gehirn bzw. Psyche bei Patienten mit bipolarer affektiver Störung haben können.
Die Befunde weisen darauf hin, dass die Werte eines Biomarkers für Entzündungen bei Patienten mit schlechter kognitiver Leistung signifikant höher waren, was auf einen potenziell veränderbaren Risikofaktor für kognitive Defizite hinweist.
C-reaktives Protein (CRP)
Caitlin Millett vom Brigham and Women’s Hospital und Kollegen untersuchten Patienten mit bipolarer Störung, deren Stimmung zum Zeitpunkt der Bewertung klinisch stabil war. Die Studie umfasste 222 Teilnehmer mit bipolarer Störung und verglich ihre Ergebnisse mit 52 gesunden Kontrollen.
Die Teilnehmer wurden einer Reihe von kognitiven Tests unterzogen, und das Team maß den Gehalt an C-reaktivem Protein (CRP), einem Marker für systemische Entzündungen und Entzündungserkrankungen.
Kognitive Funktionen
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Gehalt des Biomarkers für Entzündungen an die kognitive Funktionen gebunden war. Hohe CRP-Werte prognostizierten signifikant den kognitiven Rückgang bei Teilnehmern mit bipolarer Störung, selbst nach Kontrolle von Faktoren wie Alter, Bildung und mehr.
Frühere Studien anderer Brigham-Forscher haben gezeigt, dass hohe CRP-Werte sowohl ein Marker für Entzündungen als auch ein Prädiktor für das Herzinfarktrisiko sind. Entzündungen und CRP sind mit dem Risiko vieler Krankheiten verbunden – einige darunter unerwartet: z.B. Darmkrebs, obstruktive Schlafapnoe, rheumatoide Arthritis und einige mehr.
Die Forscher bemerken, da CRP ein so globaler Marker für Entzündungen ist, sollten weitere Studien mit Patienten mit bipolarer Störung durchgeführt werden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Molecular Psychiatry – https://doi.org/10.1038/s41380-019-0591-1