Unterversorgung körperlicher Krankheiten bei bipolarer Störung

Unterversorgung körperlicher Krankheiten bei bipolarer Störung

Psychische Störungen – Affektive Störungen

12.07.2013 Menschen mit bipolarer Störung werden mit höherer Wahrscheinlichkeit bei häufigen körperlichen Krankheiten, wie Herz-Kreislauferkrankungen und hoher Blutdruck, schlechter versorgt als die allgemeine Bevölkerung, laut einer neuen Forschungsstudie.

Weniger Krankenakten bei bipolaren Patienten

Die Studie schaute sich über 1.750.000 Datensätzen von 314 Hausärzten und primären Versorgungseinrichtungen in Schottland an. Die Forschungsstudie, geleitet von Dr. Daniel Martin von der Universität Glasgow, identifizierte Patienten mit bipolarer Störung, während die Übrigen als Kontrollgruppe dienten.

Verglichen mit den Kontrollpersonen, hatten Personen mit bipolarer Störung mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit keine Krankenakten hinsichtlich physischer Erkrankungen, und wiesen deutlich wahrscheinlicher eine oder mehrere körperliche Erkrankungen, wie Schilddrüsenstörungen, chronische Nierenerkrankungen, chronische Schmerzen, chronische obstruktive Lungenerkrankung und Diabetes, auf.

Unterversorgung körperlicher Krankheiten bei Bipolaren

Weniger Diagnosen, weniger Medikamente

Menschen mit bipolarer Störung wurden weniger wahrscheinlich mit Hypertonie oder chronischen Herzerkrankungen diagnostiziert. Jedoch bekamen jene, die damit diagnostiziert wurden, weniger wahrscheinlich Medikamente für ihre Herzprobleme und waren weniger wahrscheinlich auf mehr als zwei Medikamenten gegen Bluthochdruck.

Der leitende Forscher Dr. Daniel Martin sagte, „unsere Forschung zeigt, dass Personen mit bipolarer Störung eine breite Palette schwerer körperlicher Erkrankungen haben, aber weniger wahrscheinlich beim Hausarzt einen Eintrag diesbezüglich haben.

Wir stellten auch fest, dass Leute mit bipolarer Störung Medikamente für ihre medizinischen Probleme erhalten können und hinsichtlich Herzleiden und hohen Blutdruck weniger intensiv behandelt werden können. Diese Unterversorgung bei Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann zu einem vorzeitigen Tod für Personen mit einer bipolaren Diagnose beitragen.

Obwohl wir noch nicht die genauen Gründe hierfür kennen, ist es jedenfalls klar, dass eine bessere Aufnahme und Behandlung von Erkrankungen bei bipolaren Störungen eine Priorität für medizinische Dienstleister und Forscher sein sollten.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Glasgow, Juli 2013

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