Bipolare Störung und Vitamin D
GMF-ß: Mit Vitamin D verknüpftes Protein kommt häufiger im Blut von Kindern mit BAS vor
07.06.2018 Forscher der Ohio State Universität haben herausgefunden, dass Kinder mit bipolarer Störung höhere Blutwerte eines mit Vitamin D verknüpften Proteins aufweisen als Kinder ohne diese Stimmungsstörung.
Bluttest könnte Diagnosegenauigkeit erhöhen
Ein Bluttest zur Bestätigung einer bipolaren affektiven Störung könnte die Diagnosegenauigkeit und die Behandlung verbessern, und die gegenwärtige durchschnittliche Verzögerungszeit von 10 Jahren zwischen Anfang und Diagnose verkürzen, sagte Studienautorin Brawnie Petrov im Fachblatt Translational Psychiatry.
Vitamin D-bindendes Protein
Bild: PD-Pic (pixabay)
In der Studie mit 36 Jugendlichen waren die Werte des Vitamin D-bindenden Proteins bei Teilnehmern mit bipolarer Störung um 36 Prozent höher als bei Personen ohne Stimmungsstörung.
Die Bestätigung der Bedeutung des Blutmarkers durch weitere Forschungen wird Zeit brauchen, aber Petrov und ihre Kollegen sind begeistert vom Potenzial und den Vorteilen, die es Kindern und ihren Eltern bieten könnte.
BAS lässt sich in Kindheit besonders schwer diagnostizieren
Die bipolare Störung lässt sich insbesondere in der Kindheit sehr schwer von anderen psychischen Erkrankungen – insbesondere verschiedenen Depressionsformen – unterscheiden, schreiben die Wissenschaftler.
Empfindliche und spezifische Biomarkers könnten da Abhilfe schaffen. Es muss aber durch weitere Forschung mit mehr Teilnehmern sichergestellt werden, dass das Vitamin-D-Protein ein wertvolles Werkzeug in der Praxis sein kann.
Der klinische Teil der Pilotstudie wurde am Harding Hospital im Wexner Medical Center in Ohio State durchgeführt und umfasste 13 Kinder ohne Stimmungsstörungen, 12 Kinder mit diagnostizierter bipolarer Störung und 11 Kinder mit schwerer depressiver Störung.
Protein GMF-ß (Glia-Reifungsfaktor Beta)
Den Wissenschaftlern erschien es sinnvoll, sich das Vitamin-D-bindende Protein GMF-ß (Glia-Reifungsfaktor Beta) anzusehen, weil es möglicherweise eine Rolle bei Gehirnentzündung spielt.
Die Forscher untersuchten auch andere Entzündungsmarker im Blut, fanden aber keine signifikanten Zusammenhänge. Die Suche nach dem Nährstoff Vitamin D selbst im Blut scheint aber nur eine niedrige Diagnosekraft im Vergleich mit dem bindenden Protein zu haben, sagte sie.
Wir wollten Faktoren untersuchen, die an Stimmungsstörungen auf zellulärer Ebene beteiligt sein könnten und die leicht im Blut gefunden werden können, schließen die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Translational Psychiatry 2018; doi: 10.1038/s41398-018-0109-7
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