Identität
Der Aufbau einer stabilen Identität stellt eine Entwicklungsaufgabe in der Jugendzeit dar. Dies ist bei Menschen mit BPS aber nicht gelungen. Ein Mensch mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung weiß eigentlich nicht, wer oder was er ist (Identitätsdiffusion).
Er erlebt sich nicht als stabil über verschiedene Situationen hinweg.
Sein Selbstgefühl ist davon abhängig, mit wem er gerade zusammen ist und in welcher Situation er sich befindet. Deshalb verstärkt sich das chronische Gefühl der Leere, wenn er alleine ist, und er sich nicht einfach so verhalten kann, wie es von ihm erwartet wird.
Borderline und Selbstbild
Mangelndes Selbstwertgefühl, die Zweifel daran, liebenswert zu sein, und eine gestörte Selbstwahrnehmung verstärken das Gefühl der Minderwertigkeit. Hinzu kommen negative Erfahrungen im Beruf und in der Partnerschaft, die sich auf das Selbstbild ebenfalls negativ auswirken.
Eigene negative Eigenschaften können auch bei sich selbst nicht anerkannt und respektiert werden, sie sorgen für eine komplette Ablehnung der eigenen Person.
Wer keinen Wert für sich selbst hat, der sieht auch seinen Wert für den Partner nicht, so dass wiederum vorhandene Verlassenheitsängste (Trennungsangst) verstärkt werden.
Borderline und Beruf
Spaltung in Gut und Böse sowie impulsive Handlungen (Impulskontrollverlust) haben natürlich auch Folgen für Ausbildung und Beruf.
Ein neuer Job kann zuerst wahre Begeisterungsstürme auslösen, bei kleinster (oder auch nur eingebildeter) Kritik kann sich das Blatt wenden, Chef und Kollegen werden komplett abgewertet (wer nicht für einen ist, ist gegen einen), Fehltage häufen sich bis zur Kündigung.
Auch ständige Umzüge an andere Orte tragen dazu bei, dass der Lebenslauf eines Borderliners häufig wechselnde Tätigkeiten zeigt.
Ich habe die Diagnose auch bekommen – habe aber im Beruf nie gefehlt. Das sind komische Verallgemeinerungen (ich verletze mich beispielsweise auch nicht). Öfters umziehen kann ich auch nicht, weil das starken emotionalen Stress bedeuten würde…
Mir würde man meine BPS im Beruf nicht direkt anmerken – außer, dass ich manchmal etwas angespannt / verkopft wirke, oder ein bisschen an ADHS erinnere.
mir wurde 2018 das Borderline syndrom diagnostiziert. nach einem 6 wöchigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik habe ich zwei Jahre nicht gearbeitet. Ich habe mich dann vorsichtig zurück ins Arbeitsleben gewagt. Mit einem minijob in einer Pizzeria hatte ich angefangen. Doch ich merkte das ich dort nicht geschätzt wurde. Das führte dazu das ich dort heimlich trank um meine negativen Gefühle zu unterdrücken. Nach zwei Monaten kam dann die coronapandemie. Ich habe aufgrund der Tatsache, das der Laden nicht mehr lief gekündigt. Im September 2021 habe ich dann in einem Blumenladen als Aushilfe angefangen. nsch zwei Wochen wurde ich gefragt ob ich nicht als quereinsteigerin das Handwerk erlernen möchte. seither bin ich dort und habe in diesem einen Jahr sehr viel gelernt und werde fast als vollwertige Kraft gesehen. Leider aber hat dieser außerordentlich stressige und Multitasking- lastige Beruf meine Krankheit wieder entfacht. Ich kann für mich feststellen das berufe mit hohem Druck und viel Verantwortung eher ungeeignet sind bei meinem Krankheitsbild