Depression und Herzinsuffizienz

Depression und Herzinsuffizienz

Depressive Störung – Folgen

Depressionen erhöhen Risiko für Herzschwäche

06.04.2014 Eine Forschungsstudie hat sich der Verbindung zwischen depressiven Störungen und dem Risiko für Herzerkrankungen gewidmet. Danach erhöht sich die Gefahr für eine Herzinsuffizienz bei moderaten oder schwerwiegenden Depressionen um 40 Prozent.

“Wir fanden einen Dosis-Wirkung-Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und dem Risiko für die Entwicklung von Herzinsuffizienz”, sagte Lise Tuset Gustad, Studienautorin und Intensivkrankenschwester am Levanger Krankenhaus in Norwegen. “D.h., je depressiver Sie sind, desto höher das Risiko.”

In der Forschungsarbeit wurden 1995 von 63.000 Norwegern Informationen über Body-Mass-Index, körperliche Aktivität, Rauchgewohnheiten, Blutdruck und Depression eingeholt.

In den anschließenden 11 Jahren wurden Krankenhausaufnahmen und Todesfälle aufgrund von Herzinsuffizienz anonymisiert festgehalten, berichten die Wissenschaftler.

In dieser Zeit entwickelten fast 1.500 Teilnehmer eine Herzschwäche. Verglichen mit Personen ohne Depressionssymptome, zeigten Menschen mit leichten Symptomen ein 5% höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz. Teilnehmer mit moderaten bis schwerwiegenden Depressionssymptomen hatten jedoch ein 40% erhöhtes Risiko, schreiben die Wissenschaftler.

Depressive Symptome steigern die Wahrscheinlichkeit für eine Herzschwäche, und je schwerwiegender die Symptome sind, desto größer ist das Risiko, sagte Gustad.

Sie fuhr fort: “Depressive Menschen haben einen ungesünderen Lebensstil. Wir haben unsere Analyse hinsichtlich Faktoren wie Übergewicht und Rauchen adjustiert, die sowohl Depression als auch Herzversagen verursachen könnten. Wir können also sagen, dass diese Faktoren den Zusammenhang nicht verursachen.”

Die Studienbefunde wurden auf der EuroHeartCare 2014 präsentiert.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Levanger Krankenhaus, EuroHeartCare 2014; Juni 2017

Herzinsuffizienz: Depressive haben ein höheres Sterberisiko

28.04.2014 Eine weitere Studie zur Herzinsuffizienz (diesmal aus Deutschland) sagt, dass depressive Menschen mit einer Herzschwäche ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben.

Julia Wallenborn vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz am Universitätsklinikum Würzburg berichtete auf der 80. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim über eine Forschungsstudie mit 864 Patienten mit “dekompensierter Herzinsuffizienz” (pathologische Wasseransammlungen und Luftnot bereits in Ruhe oder unter geringer Belastung). Die Patienten wurden anhand eines Depressionstest eingeschätzt.

Es zeigte sich, dass bei 29% der 864 untersuchten Patienten eine depressive Störung festgestellt werden konnte. Bei 28% war eine Depression bereits vorher vorhanden, und von diesen nahmen 50% Antidepressiva.

Von den 29% als depressiv diagnostizierten Patienten mit Herzmuskelschwäche verstarben 27% innerhalb von anderthalb Jahren, jedoch nur 14% der nichtdepressiven Patienten.

“Das Screening nach depressiven Symptomen bzw. einer depressiven Vorgeschichte liefert somit wichtige prognostische Information bei Patienten mit Herzinsuffizienz und sollte als Routinemaßnahme in die Versorgung aufgenommen werden”, sagen die Forscher.

Quelle: DGK Abstract V1597: J. Wallenborn et al, Prevalence of depression, frequency of antidepressant pharmacotherapy and mortality in systolic heart failure patients Clin Res Cardiol 103, Suppl 1 – Universitätsklinikum Würzburg, April 2014

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