Periphere Arterienerkrankung (pAVK) und Depression
Psychische Störungen – Kreislauferkrankungen
Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit und Depressionen erholen sich schlechter, Frauen sind doppelt so häufig depressiv
12.08.2020 Patienten – insbesondere Frauen – mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK – peripheral artery disease, PAD; auch Schaufensterkrankheit genannt) und depressiven Symptomen weisen einen schlechteren Genesungsverlauf auf verglichen mit Patienten ohne depressive Symptome – ein Jahr nach der speziellen Behandlung der pAVK.
Dies geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurden.
Bild: Gerd Altmann
Ein Jahr lang begleiteten Forscher 1.243 Patienten, die an vaskulären Spezialkliniken in den USA, den Niederlanden und Australien wegen neuer oder wiederkehrender Symptome einer pAVK behandelt wurden.
Die in die Studie eingebundenen Patienten (Durchschnittsalter 67 Jahre, 38% Frauen) wurden aus der Patient-centered Outcomes Related to Treatment Practices in Peripheral Artery Disease Investigating Trajectories (PORTRAIT) Registry rekrutiert.
Die Forscher beurteilten die depressiven Symptome zu Beginn der Studie mit dem Standard-8-Item-Fragebogen zur Patientengesundheit (PHQ-8).
Der krankheitsspezifische und allgemeine Gesundheitszustand wurde zu Beginn der Studie und drei, sechs und 12 Monate später mit standardisierten Patientenbefragungen gemessen.
Die Forscher erstellten dann den einjährigen Verlauf des Gesundheitszustands, indem sie feststellten, ob die Patienten bei der Diagnose von pAVK über depressive Symptome berichteten oder nicht.
Die Analyse ergab:
- Männer und Frauen mit depressiven Symptomen hatten zu jedem Zeitpunkt einen schlechteren Gesundheitszustand als Patienten, die nicht über solche Symptome berichteten.
- Mehr Frauen als Männer hatten depressive Symptome, 21,1% gegenüber 12,9%.
- Eine von fünf Frauen mit einer neuen Diagnose oder sich verschlechternden Symptomen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit weist ein Jahr nach der Diagnose klinisch relevante depressive Symptome auf, was etwa doppelt so hoch ist wie bei Männern. Bei den Frauen verschlechterte sich der Gesundheitszustand, was teilweise durch depressive Symptome erklärt werden kann.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of the American Heart Association – https://doi.org/10.1161/JAHA.119.014583