Kaiserschnitt und postpartale Depression

Kaiserschnitt und postpartale Depression

Psychische Erkrankungen – Depressive Störungen

Notfallkaiserschnitt erhöht das Risiko für eine postnatale Depression bei neuen Müttern

23.01.2019 Eine in Journal of Health Economics veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Erstgebärende, die ihr Baby über einen ungeplanten Kaiserschnitt – also einen Notfallkaiserschnitt – zur Welt bringen, 15 Prozent häufiger eine postnatale (postpartale) Depression entwickeln.

Die Studienautorin Valentina Tonei von der Universität York wünscht sich eine stärkere Unterstützung der psychischen Gesundheit von Frauen, deren Babys über den Notfallkaiserschnitt geboren werden – ein chirurgisches Verfahren, das normalerweise wegen Komplikationen während der Geburt durchgeführt wird.

Dramatischer Anstieg durchgeführter Kaiserschnitte

Die Anzahl der weltweit durchgeführten Kaiserschnitte ist in den letzten Jahrzehnten in vielen Industrieländern dramatisch angestiegen.

Von den 165.000 Geburten in England pro Jahr sind derzeit rund 25.000 ungeplante Kaiserschnitte.

Weitreichende Auswirkungen der postpartalen Depression

schwangere frau
Bild: pixabay

Die Auswirkungen der postpartalen Depression können weitreichend sein, wobei frühere Studien darauf hindeuten, dass sie einen negativen Einfluss haben können, nicht nur auf die Gesundheit der Mutter und ihre Beziehungen zu ihrem Partner und ihren Familienmitgliedern, sondern auch auf die Entwicklung des Babys. Mütter, die nach der Geburt eine Depression haben, werden auch weniger wahrscheinlich mehr Kinder bekommen, schreibt die Autorin.

Während frühere Studien oft auf kleinen Stichprobengrößen aus einzelnen Krankenhäusern basierten, wurden in der aktuellen Forschungsarbeit Daten von 5.000 Erstmüttern aus der UK Millennium Cohort Study, einer repräsentativen Stichprobe der britischen Bevölkerung, untersucht.

Die Studie isolierte die Auswirkungen von Notfallkaiserschnitten auf das psychische Wohlbefinden der Mütter in den ersten neun Monaten nach der Entbindung, indem sie andere Faktoren wie Unterschiede der Ressourcen- und Personalausstattung in Krankenhäusern und psychische Erkrankungen der Mütter berücksichtigte.

Durch die Konzentration auf Erstgeborene wurden auch die Auswirkungen früherer Geburtserfahrungen eliminiert, schreibt die Wissenschaftlerin.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Health Economics (2018). DOI: 10.1016/j.jhealeco.2018.11.006

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