Ginkgo gegen Depression

Ginkgo oder Ginko ist eine Baumart, die vor allem in China vorkommt, mittlerweile aber auch weltweit kultiviert wird. Medizinische Verwendung finden vor allem die Extrakte aus den Ginkgoblättern.

Ginkgo

Eingesetzt werden die Extrakte vornehmlich bei Demenz, arteriellen Durchblutungsstörungen, Schwindel und Tinnitus.

Einsatz in Depressionsstudien

Ginkgo kann Depressionen bei älteren Menschen, die nicht auf Antidepressiva reagieren, lindern.
Die empfohlene Menge an Ginkgo beträgt 240 mg pro Tag.

  • Ginkgo biloba (240 mg pro Tag) konnte die Depression bei depressiven älteren Menschen, die keine Reaktion auf Antidepressiva zeigten, reduzieren.1 Es ist jedoch unbekannt, ob Ginkgo Depressionen auch in anderen Altersgruppen lindern kann.
  • Eine kleine, vorläufige Studie hat gezeigt, dass Ginkgo sexuelle Probleme durch Antidepressiva wie Fluoxetin (Prozac), Bupropion (Wellbutrin), Venlafaxin (Effexor) und Nefazodon (Serzone) bei Männern und Frauen reduzieren kann.2 Jedoch sind Doppelblindstudien notwendig, um diesen Effekt von Ginkgo zu bestätigen.
  • Ginkgo-Extrakte scheinen ungefährlich zu sein. Nebenwirkungen treten bei Kurzanwendung nicht auf, nur bei regelmäßiger Einnahme kam es bei einigen zu geringen Kopfschmerzen und Magenbeschwerden, Schwindel und Verstopfung. Allerdings sollte Ginkgo wohl nicht in Tagesdosen über 240mg eingenommen werden.
  • Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und die Technische Universität Berlin hat in einer neuen Studie mit Altzheimer Patienten feststellen können, dass Ginkgo (Ginkgoextrakt EGb 761) in hoher Dosierung (240mg) die Gedächtnisleistung verbessern und die psychischen Symptome (wie Depressionen oder Wahnvorstellungen) reduzieren konnte.3

Zusammenfassung: (Bis heute) zum Teil unzureichende Studien zu Ginkgo, die aber auf einen Nutzen für die Gesundheit hinweisen.

Rechtlicher Hinweis: Diese Empfehlungen sind nicht vollständig und können nicht den Rat Ihres Arztes oder Apothekers ersetzen. Weitere Behandlungshinweise sind am Ende der Seite unter Hinweise zu finden.

Referenzen:

1. Schubert H, Halama P. Depressive episode primarily unresponsive to therapy in elderly patients; efficacy of Ginkgo biloba extract (EGb 761) in combination with antidepressants. Geriatr Forsch 1993;3:45-53.
2. Cohen AJ, Bartlik B. Ginkgo biloba for antidepressant-induced sexual dysfunction. J Sex Marital Therapy 1998;24:139-45.
3. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Ginkgohaltige Präparate bei Alzheimer Demenz: Abschlussbericht; Auftrag A05-19B. 29.09.2008 [Zugriff: 06.02.2013]. (IQWiG-Berichte; Band 39).

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