Safran gegen Depression

Safran-Kapseln effektiv bei der Behandlung von Depressionen

04.12.2014 Laut einer australischen Studie war das Gewürz Safran (in Kapseln) gegen Depression genauso erfolgreich wie pharmazeutische Antidepressiva, zeigte jedoch weniger (schwerwiegende) Nebenwirkungen.

Die Psychologen Adrian Lopresti and Peter Drummond überprüften anhand von sechs klinischen Studien (doppel-blind, randomisiert) mit 230 Teilnehmern die Wirkung von Safran als potentielles Antidepressivum.

Es zeigte sich, dass Safran bei der Behandlung von klinischer Depression genauso effektiv war wie die häufig verschriebenen Antidepressiva Fluoxetin (Handelsname Fluctin, Prozac) und Imipramin (Handelsname Tofranil).

Safranfäden vor der Verarbeitung
Safranfäden vor der Verarbeitung; Bild: Rainer Zenz (Wiki)

Nebenwirkungen

Die Metaanalyse fand auch heraus, dass das Gewürz ein besseres Sicherheitsprofil als kommerzielle Antidepressiva hat. Während bei Fluoxetin und Imipramin viele Nebenwirkungen negativ ins Gewicht fallen (wie z.B. Sedierung, Verstopfung, sexuelle Dysfunktion, Tremor, Herzrhythmusstörungen, Gewichtszunahme, Magen-Darm-Beschwerden, Schlaflosigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Angst, Hitzewallungen u.v.a., wobei hier nur die häufigsten NW aufgezählt wurden, und dies nicht mal vollständig), waren in diesen Studien die mit Safran verbundenen Nebenwirkungen ein erhöhter Appetit, Übelkeit, Angst und Kopfschmerzen.

„Safran hat ganz sicher weniger und weniger schwerwiegende Nebenwirkungen als die häufig verwendeten Psychopharmaka; dies sollte jedoch in weiteren Studien untersucht werden“, sagt Dr. Lopresti.

Dosierung; Crocin und Crocetin

Die Untersuchung identifizierte auch die ideale Dosierung und die Wirkmechanismen des Gewürzes.

„Wir fanden in den Befunden der letzten zehn Jahren Forschungsliteratur, dass Menschen mit Depression ein hohes Entzündungsniveau und mit oxidativen Stress verbundene Schäden durch freie Radikale haben“, sagte Lopresti.

„Das führt zu interessanten Arbeiten, die Antioxidationsmittel und Entzündungshemmer auf ihre antidepressive Funktion untersuchen.“

Safran enthält Crocin, ein stark entzündungshemmendes Mittel, und Crocetin, ein Antioxidationsmittel.

Die Überprüfung fand heraus: 15 mg zweimal pro Tag in Kapselform eingenommen reichte aus, um die Wirkung zu erzielen.

Dr. Lopsresti hofft, dass zukünftig diese Nahrungsmittelergänzung bei der Behandlung von Depression hilfreich sein wird: entweder als Zusatz, um psychopharmakologische Behandlungen zu unterstützen, oder für sich allein.

© PSYLEX.de – Quelle: Human Psychopharmacology – Clinical and Experimental, Murdoch University; Dezember 2014

Safran sollte nicht mit der Safranwurzel (Kurkuma – Curcumin) und dessen antidepressiven Wirkung verwechselt werden.

Safran-Extrakt (Affron) ergänzt wirksam die Behandlung mit Antidepressiva

04.11.2019 Eine im Journal of Psychopharmacology veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen eines Safran-Extraktes (Markenname Affron) als Ergänzung zu pharmazeutischen Antidepressiva bei Erwachsenen mit chronischer Depression.

Adrian L Lopresti von der Murdoch Universität, Australien, und Kollegen randomisierten in dieser achtwöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie Erwachsene mit anhaltender Depression, die ein pharmazeutisches Antidepressivum einnahmen, auf Placebo oder einen Safran-Extrakt (Affron®, 14 mg v.i.d.).

Verringerung der Depressionssymptome

Von den 160 Teilnehmern konnten die Daten von 139 ausgewertet werden. Basierend auf der MADRS (Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale) nahmen die depressiven Symptome bei den Safran einnehmenden Teilnehmern im Vergleich zur Placebo-Gruppe stärker ab – mit einer Reduktion von 41 % bzw. 21% (p = 0,001).

Allerdings sanken die Werte für die selbstberichtete MADRS-S um fast das Gleiche: 27 % bei Safran bzw. 26% bei Placebo (p = 0,831).

Nebenwirkungen; Lebensqualität

Safran war mit einer stärkeren Verringerung der Nebenwirkungen der Antidepressiva verbunden (p = 0,019), obwohl dies nach der statischen Analyse der Ausgangswerte (p = 0,449) nicht signifikant war.

Die Lebensqualität verbesserte sich in beiden Gruppen ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (p = 0,638), schreiben die Forscher.

Die Ergebnisse bedeuten nicht, dass die Zugabe von Safran zum Kochen unbedingt die antidepressive Wirkung fördern würde, da es deutliche Schwankungen bei der Qualität des Safrans und der auf dem Markt erhältlichen Extrakte gibt, schreiben die Studienautoren.

Angesichts der widersprüchlichen Ergebnisse sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um den klinischen Nutzen von Safran als Begleittherapie für Erwachsene mit anhaltenden depressiven Symptomen trotz antidepressiver Behandlung zu klären, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Psychopharmacology (2019). DOI: 10.1177/0269881119867703

Wirkung von Crocus Sativus L. (Safran) versus Sertralin auf die Depressionssymptome bei älteren Menschen mit schweren depressiven Störungen

29.12.2019 Eine in Psychiatry Research veröffentlichte Studie untersuchte die Wirksamkeit von Crocus Sativus L. (Safran) auf die Depressionssymptome bei älteren Menschen mit schweren depressiven Störungen.

Es gibt zwar genügend Hinweise darauf, dass Crocus Sativus L. (Safran) die Symptome von Depressionen bei Erwachsenen im jungen und mittleren Lebensalter verbessert, aber es fehlt die Forschung über die Wirksamkeit bei depressiven älteren Menschen.

Safran versus Sertralin

Das Ziel der doppelblinden, randomisierten Interventionsstudie war es, die Wirkung von Safran und Sertralin auf depressive Störungen bei einer Stichprobe von älteren Menschen zu vergleichen.

Insgesamt 50 ältere ambulante Patienten mit klinischer Depression (mittleres Alter 65 Jahre; 70% Männer) wurden für sechs aufeinanderfolgende Wochen zufällig entweder der Behandlung mit Safran (60 mg/d) oder der Sertralin-Behandlung (100 mg/Tag) zugeordnet.

Die Experten verwendeten die Hamilton Depression Rating Scale (HDRS), um die Depressionsschwere der Teilnehmer zu bewerten. Die Zeitpunkte waren die Ausgangssituation, Woche 2, Woche 4 und Woche 6, das Ende der Studie.

Wirksamkeit im Vergleich

Die Depressionssymptome nahmen mit der Zeit ab, ohne Vor- oder Nachteile für die Safran- bzw. Sertralin-Gruppe. Keine der Substanzen war also der anderen unter- oder überlegen.

Das Muster der Ergebnisse deutet darauf hin, dass sowohl Safran als auch Sertralin das Potenzial haben, die Symptome einer Depression bei älteren Menschen deutlich zu verringern, schreiben die Studienautoren.

Safran scheint ein starkes Antidepressivum für ältere Menschen zu sein, die dem Gebrauch von synthetischen Drogen eher zurückhaltend gegenüber stehen könnten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychiatry Research – https://doi.org/10.1016/j.psychres.2019.112613

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