Depression – Regulation der Stimmung

Depression – Regulation der Stimmung

Psychische Krankheiten – Depressive Störungen

Stimmungshomöostase: Natürliche Stimmungsregulation bei Menschen mit Depression gering oder gar nicht vorhanden

22.04.2020 Die Stimmungslage variiert von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und bei einer gesunden Stimmungsregulation geht es darum, Aktivitäten zu wählen, die helfen, die eigene Stimmung zu beruhigen.

In Situationen, in denen die persönliche Auswahl an Aktivitäten eingeschränkt ist, wie z.B. in Zeiten sozialer Isolation und Abgeschlossenheit, ist diese natürliche Stimmungsregulation jedoch beeinträchtigt, was zu Depressionen führen kann.

In JAMA Psychiatry veröffentlichte Forschungsergebnisse der psychiatrischen Abteilung der Universität Oxford legen nahe, dass ein neues Ziel für die Behandlung und Linderung von Depressionen die Unterstützung der natürlichen Stimmungsregulation hin zu einer Stimmungshomöostase ist.

Beeinträchtigte Stimmungshomöostase


Bild: George Hodan

Diese neue Studie untersuchte 58.328 Teilnehmer aus Ländern mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen und verglich Menschen mit schlechter Stimmung oder einer Vorgeschichte von Depressionen mit Personen mit guter Stimmung.

In einer Reihe von Analysen untersuchte die Studie, wie Menschen ihre Stimmung durch die Wahl ihrer Alltagsaktivitäten regulieren. In der Allgemeinbevölkerung besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem, wie sich die Menschen gegenwärtig fühlen und welche Aktivitäten sie als nächstes wählen.

Dieser Mechanismus – die Stimmungshomöostase, die Fähigkeit, die Stimmung durch Aktivitäten zu stabilisieren – ist bei Menschen mit schlechter Stimmung beeinträchtigt und kann bei Menschen, bei denen zuvor eine Depression diagnostiziert wurde, sogar fehlen.

Mit Hilfe von Computersimulationen zeigte diese Studie weiterhin, dass die Homöostase bei schlechter Stimmung häufigere und längere depressive Episoden vorhersagte.

Interventionsoptionen; Behandlung

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass durch die Überwachung der Stimmung in Echtzeit intelligente Systeme Aktivitätsempfehlungen aussprechen könnten, um die Stimmungsregulation zu verbessern, und dass eine solche Intervention aus der Ferne durchgeführt werden könnte, wodurch der Zugang zur Behandlung für Patienten verbessert würde, für die keine persönliche Betreuung zur Verfügung steht – einschließlich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Kulturspezifische, individuelle Verbindungen

Wichtig ist, schreiben die Psychologen, dass einige Verbindungen zwischen Aktivitäten und Stimmung hochgradig kulturspezifisch waren. Z.B. führte Bewegung in Ländern mit hohem Einkommen zum höchsten Stimmungsanstieg, während dies in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen durch religiöse Aktivitäten erreicht werden konnte.

Interventionen, die auf eine Verbesserung der Stimmungsregulation abzielen, müssen kulturspezifisch oder sogar personalisiert sein und die Randbedingungen und Präferenzen der Menschen berücksichtigen, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry – doi:10.1001/jamapsychiatry.2020.0588

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