Faktoren
22.08.2016 Das erhöhte Risiko für Depressionen bei arbeitslosen Menschen hängt nicht nur von den finanziellen Einbußen ab, zeigt eine neue Studie der Australian National University.
Die Studie der Psychologin Dr. Laura Crowe und ihres Teams belegt, dass der Mangel an sozialer Unterstützung und das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Leben verloren zu haben, ebenso wie die finanziellen Faktoren zu einem erhöhten Risiko der Entwicklung einer Depression für den Arbeitslosen beitragen.
Untersuchung der Aspekte
Bild: Gerd Altmann
Crowe sagte: Während die Beziehung zwischen einer schlechteren psychischen Verfassung und Arbeitslosigkeit weithin bekannt ist, konzentrierte sich ihre Forschungsarbeit darauf, welche Aspekte der Arbeitslosigkeit diese Beziehung erklären können.
Die Forscher sahen sich drei Schlüsselfaktoren an:
- finanzielle Not,
- fehlende oder mangelnde soziale Unterstützung und
- das Gefühl, die Kontrolle über die eigene Situation verloren zu haben.
Jeder dieser Faktoren trägt teilweise zur Verknüpfung zwischen Arbeitslosigkeit und Depression bei, sagte Crowe.
Soziale und wirtschaftliche Risikofaktoren
Jemand, der arbeitslos ist, hat ein bis zu doppelt so hohes Depressionsrisiko, sagte sie; und die Politik muss sich die sozialen und ökonomischen Faktoren genauer ansehen, die eine Rolle bei der psychischen Gesundheit spielen.
Die Rolle von sozialen und wirtschaftlichen Faktoren ist wirklich wichtig, sagte sie. „Wir neigen dazu, die Arbeitslosigkeit so unangenehm wie möglich zu machen, damit die Menschen sich anstrengen, eine Arbeit zu finden.“
Aber wenn der Zugang zu finanziellen und sozialen Mitteln für die Betroffenen erschwert wird, dann kann sich die psychische Verfassung dieser Personen verschlechtern, was ein weiteres Hindernis bei der Suche nach einer neuen Arbeit ist. Es ist kontraproduktiv, sagte sie.
Unterbeschäftigung
Die Studie untersuchte dieselben Verbindungen auch bei unterbeschäftigten Personen: Bei ihnen waren die finanziellen Schwierigkeiten der einzige Faktor, der mit einer Zunahme des Depressionsrisikos verbunden war.
Vielleicht bietet schon ein unterbeschäftigter Arbeitsplatz so etwas wie soziale Unterstützung und ein Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben, sagte sie.
Die Studie beobachtet eine Gruppe von Teilnehmern seit dem Alter von 20-24 Jahren; die Gruppe ist gegenwärtig im Alter von 28-32.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Australian National University; August 2016