Arbeiten bei Depression

Arbeitsleistung und Depression

Wirkung der Depression auf Arbeitsleistung gemessen

Angestellte mit Depression bleiben wahrscheinlicher öfter der Arbeit fern und haben eine schlechtere Arbeitsleistung laut einer Studie in der Januar-/Februarausgabe des American Journal of Health Promotions.

Debra Lerner, Ph.D. von Tufts Medical Center in Boston und Kollegen bewerteten 14.268 erwerbstätige Erwachsene (18 bis 62 Jahre), von denen 286 mit Depression und 193 ohne waren.

Untersuchungen am Ausgangsniveau und sechs, 12 und 18 Monate später zeigten, dass Depression bedeutend öfter mit unentschuldigter Abwesenheit und Präsentismus (trotz Krankheit zur Arbeit gehen) verbunden werden konnte.

Die Forscher bemerken, dass trotz Krankheit arbeitende Teilnehmer wahrscheinlicher eine schwerere Depression, eine schlechtere physische Gesundheit und eine schlechtere Arbeitsleistung zeigten.

Quelle: American Journal of Health Promotions, Jan. 2010

Weiterarbeiten bei Depression kann hilfreich sein

23.09.2014 Es hilft, weiterhin zur Arbeit zu gehen, wenn man eine Depression hat; es hat einen größeren therapeutischen Wert, als sich krank schreiben zu lassen und zu Hause zu bleiben.

Die Befunde stammen aus einer australischen Studie (University Of Melbourne und der University of Tasmania). Sie erfasste die langfristigen Kosten und Gesundheitsergebnisse depressionsgebundener Abwesenheit vom Arbeitsplatz im Vergleich zu Personen, die mit ihrer Depression fortfuhren zu arbeiten.

Gesundheit

Die leitende Forscherin Fiona Cocker sagte, dass ein größeres Verständnis der Kosten und Folgen von sowohl Absenteismus (Fernbleiben von der Arbeit) als auch Präsenteismus (Anwesenheit trotz Krankheit) ermöglicht, bessere Empfehlungen zum Nutzen von Angestellten und ihren Arbeitgebern machen zu können.

„Wir stellten fest, dass es den depressiven Angestellten oftmals gesundheitlich zugute kam, wenn sie während der Depression zur Arbeit gingen, während es keinen Nutzen für die Gesundheit oder Lebensqualität der Angestellten brachte, wenn sie sich krank schreiben ließen“, sagte sie.

Kosten

„Wir fanden auch heraus, dass die Kosten aufgrund von depressionsgebundener Abwesenheit und die Anwesenheit während einer Depression bei Büroangestellten höher als bei Arbeitern waren. Die Angestellten berichteten auch über eine schlechtere Lebensqualität“.

Trotz Depression ins Büro?
Bild: PublicDomainPictures (pixabay)

Die Wissenschaftler berechneten die Kosten basierend auf Produktionsverlust, Ausgaben durch Medikamente und Gesundheitswesen, und den Kosten, einen abwesenden Angestellten zu ersetzen.

„Dies sind wichtige Informationen für Arbeitgeber, Angehörige der Gesundheitsberufe und Angestellte, die mit der Entscheidung ringen, weiter zu arbeiten oder sich krank schreiben zu lassen.

Es liegt nahe, dass zukünftige Arbeitsplatzstrategien zur psychischen Gesundheit Richtlinien enthalten sollten, die eine Fortsetzung der Arbeit durch flexible Arbeitszeiten und Veränderung der Aufgaben oder Arbeitsumgebung anbieten“, sagte sie.

Arbeitsplatzprogramme und -veränderungen können positive Langzeitwirkungen auf Gesundheit und Wohlergehen durch eine tägliche Routine und Unterstützung durch die Kollegen haben.

Die unterschiedlichen Befunde bei Arbeitern und Angestellten erlauben spezische Empfehlungen bei verschiedenen Berufsgruppen.

Diese Methoden könnten auch bei anderen Erkrankungen geeignet sein, bei denen die Arbeitsanwesenheit beeinflusst wird, wie z.B. bei Diabetes und Herzerkrankungen.

© PSYLEX.de – Quelle: University of Melbourne / University of Tasmania, September 2014

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