Inkontinenz und Depression bei Frauen

Jüngere Frauen eher von Depression betroffen

19.06.2013 Eine neue Studie zeigt, dass Frauen im mittleren Alter häufiger unter Depressionen leiden bei dem häufig vorkommenden medizinischen Problem der Urininkontinenz / Harninkontinenz.

Inkontinenz und Depression bei Frauen

Eine Forschungsstudie der Universität Adelaide, Australien, fand heraus, dass Frauen im Alter zwischen 43 und 65 wahrscheinlicher depressiv bei Inkontinenz waren, als ältere Frauen.

Dies könnte daran liegen, weil die Selbstachtung der jüngeren Frauen schwer bei Harninkontinenz getroffen wird, während ältere Frauen robuster zu sein scheinen und dieses Problem eher akzeptieren, laut Jodie Avery, Forscherin der Universität.

„Frauen mit sowohl Inkontinenz als auch Depression erzielten niedrigere Punkte in allen Bereichen der Lebensqualität, wegen der Auswirkungen der Inkontinenz auf ihr physisches Wohlbefinden“, sagte sie.

Lebensqualität sinkt

„Hauptprobleme für jüngere Frauen, die von Inkontinenz betroffen sind, sind Familie, sexuelle Beziehungen, Sport und Freizeitaktivitäten. Die häufigsten Schwierigkeiten, über die Frauen im Zusammenhang mit ihrer Inkontinenz berichten, sind Dinge wie: ‚ich kann nicht ins Gym (Fitnesscenter) gehen‘, ‚ich kann keine Spaziergänge machen‘, oder ‚ich kann nicht tanzen gehen‘.

Harninkontinenz

Harninkontinenz betrifft etwa 35 Prozent der weiblichen Bevölkerung laut den Forschern. Die Hauptursache bei Frauen ist die Schwangerschaft; wobei die Wahrscheinlichkeit inkontinent zu werden, mit der Kinderzahl steigt, erklärten sie.

„Unsere Studien zeigen, dass 20 Prozent der inkontinenten Bevölkerung Depression hat“, sagte Avery. Ärzte müssen wissen, dass Inkontinenz oft mit Depression verbunden ist, und fügte hinzu, dass Depression „behandelt werden muss“, um die Lebensqualität der Frauen zu steigern.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Adelaide, Juni 2013

Update 01.04.2014 – Weitere Studie

Urininkontinenz erhöht Depressionsrisiko auch bei älteren Frauen

Ältere Frauen mit Harninkontinenz können ebenfalls (wie etwas jüngere Frauen – s. oben) ein erhöhtes Risiko für Depression und Arbeitsbeeinträchtigungen haben, laut einer in Obstetrics & Gynecology veröffentlichten Studie.

Kristin J. Hung von der Harvard Medical School in Boston und Kollegen analysierten Daten von 4.511 Frauen im Alter zwischen 54 und 65 Jahre zu Beginn der Studie 1996. Sie versuchten herauszufinden, ob Harninkontinenz mit Depression, Arbeitsunfähigkeit und Erwerbstätigkeit zusammenhängen. Die Frauen wurden alle zwei Jahre bis 2011 interviewt.

Die Forscher fanden heraus, dass Frauen mit Urininkontinenz ein signifikant höheres Risiko für Depression und Arbeitsunfähigkeit zeigten. Zwischen Harninkontinenz und dem Austritt aus dem Erwerbsleben konnte dagegen kein deutlicher Zusammenhang festgestellt werden.

Quelle: Harvard Universität Medical School, April 2014

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