Depression durch Kindheitstrauma

Kindheitstraumata haben dauerhafte Auswirkungen auf die Gehirnvernetzung bei Patienten mit Depressionen

09.04.2019 Eine in PNAS veröffentlichte Studie unter der Leitung von Forschern der Universität Pennsylvania zeigt, dass Kindheitstraumata mit einer abnormalen Konnektivität im Gehirn bei Erwachsenen mit einer schweren depressiven Störung verbunden sind.

Meichen Yu und Kollegen untersuchten mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) die Gehirnnetzwerke und -muster, die der depressiven Störung zugrundeliegen.

Gehirnaktivität im Ruhezustand

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Bild: Gerd Altmann

Die Forscher verglichen die Gehirnaktivität von 189 Teilnehmern mit klinischen Depressionen mit der Aktivität von 39 gesunden Kontrollen. Sie führten statistische Analysen durch, um die Zusammenhänge zwischen zeitlichen Korrelationen in der Konnektivität innerhalb und zwischen 10 etablierten, groß angelegten Ruhezustandsnetzwerken (RSN) und klinischen Werten zu ermitteln, die sowohl die Vorgeschichte des Kindheitstraumas als auch aktuelle klinische Symptome wie Depression, Angst, Suizidalität umfassten. Diese Symptome wurden durch einen 213 Item-Fragebogen erfasst.

Anormale Verknüpfungen im Gehirn

Die Autoren fanden heraus, dass bei Patienten mit klinischer Depression und einer starken Verbindung mit einem Kindheitstrauma abnormale Netzwerkverbindungen ebenfalls mit aktuellen Depressionssymptomen zusammenhingen.

Obwohl die Teilnehmer dieser Studie nicht als Teilnehmer basierend auf einem erlebten Kindheitstraumas ausgewählt worden waren, und die Hirnbildgebung Jahrzehnte nach dem Trauma stattfand, war das frühere Trauma bei einer anormalen funktionellen Konnektivität offensichtlich.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbindung zwischen Ruhezustand und Netzwerk auf einige der Gehirnmechanismen hinweisen kann, die den Symptomen der schweren depressiven Störung zugrundeliegen, schließen die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: PNAS – https://doi.org/10.1073/pnas.1900801116

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