Essstörungen / gestörtes Essverhalten bei Bodybuildern

Essstörungen / gestörtes Essverhalten bei Bodybuildern

Psychische Störungen – Gestörtes Essverhalten

Gestörtes Essverhalten bei Männern und Frauen, um Muskeln aufzubauen

28.06.2019 Laut einer im International Journal of Eating Disorders veröffentlichten Studie ist gestörtes Essverhalten (bzw. Essstörung) bei jungen Männern um Muskeln aufzubauen (also vor allem im Bodybuilding) üblich und kann ein Warnzeichen für zukünftige Gesundheitsprobleme sein.

Jason M. Nagata von der University of California, San Francisco, und Kollegen nutzen Daten aus der Baseline (11 bis 18 Jahre alt, 1994 bis 1995) und dem siebenjährigen Follow-up (18 bis 24 Jahre alt, 2001 bis 2002) von 14.891 Teilnehmern der National Longitudinal Study of Adolescent to Adult Health.

Definition muskelorientiertes gestörtes Essverhalten

muskulöser mann
Bild: Lukasz Dylka

Muskelorientiertes gestörtes Essverhalten wurde definiert als

  • mehr oder anders essen, um an Masse zuzulegen bzw. die Muskeln zu vergrößern,
  • Nahrungsergänzungsmittel nehmen, um Gewicht zuzulegen bzw. die Muskeln zu vergrößern, oder
  • androgene anabole Steroide zu verwenden.

Die Forscher fanden heraus, dass 22 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen über ein muskelorientiertes, gestörtes Essverhalten beim Follow-up im jungen Erwachsenenalter berichteten.

Risikofaktoren

Für beide Geschlechter waren die Risikofaktoren, die prospektiv mit höheren Wahrscheinlichkeiten für muskelorientiertes, gestörtes Essen verbunden waren

  • eine dunkle Hautfarbe besitzen,
  • Bodybuilding bzw. ein anderer Sport, um Gewicht zuzulegen,
  • ein untergewichtiges Selbstbild und
  • einen niedrigeren Body-Mass-Index z-Score zu haben.

Bei Männern waren höhere Quoten für muskelorientierte Störungen des Essverhaltens im jungen Erwachsenenalter auch mit der Teilnahme an Gewichtheben, Roller-Blading, Roller-Skating, Skateboarding oder Radfahren und Alkoholkonsum verbunden, schreiben die Studienautoren.

Depressive Symptome bei Frauen in der Adoleszenz waren mit einem höheren Risiko für muskelorientierte Essstörungen verbunden. Eine nicht-heterosexuelle Identität war kein Risikofaktor.

Zukünftige Forschungen sollten längstschnittliche Gesundheitsergebnisse untersuchen, die mit gestörtem Essverhalten im Bodybuilding verbunden sind, schließen die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: International Journal of Eating Disorders – DOI: 10.1002/eat.23094

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