Essstörung und Narzissmus

Vulnerable Narzissten sind anfälliger für Essstörungen

05.03.2019 Laut früheren Befunden soll elterliche emotionale Vernachlässigung und Narzissmus eine wichtige Rolle beim Verständnis der Entstehung von Essstörungen spielen.

Eine aktuelle in Eating and Weight Disorders – Studies on Anorexia, Bulimia and Obesity publizierte Forschungsarbeit zielte darauf ab, die unterschiedlichen Verbindungen von grandiosem und vulnerablem (verletzlichem) Narzissmus mit der Pathologie der Essstörung zu bestimmen und einen gemeinsamen Vermittler zwischen mütterlicher und väterlicher emotionaler Vernachlässigung und der Pathologie der Essstörung zu finden.

Verletzlicher und grandioser Narzissmus

Essstörungen
Bild: Vidmir Raic (pixabay)

Bisher wurde angenommen, dass bei der Kontrolle von verletzlichem Narzissmus der grandiose Narzissmus die Pathologie der Essstörung nicht vorhersagen würde.

Darüber hinaus wurde angenommen, dass der vulnerable Narzissmus ein Vermittler des Zusammenhangs zwischen fehlender elterlicher emotionaler Unterstützung und Essstörungen sein würde.

Danushika Sivanathan vom Fachbereich Psychologie der Australian National University und Kollegen erfassten dazu emotionalen Ausdruck, Narzissmus und essgestörtes Verhalten von 352 Frauen im Alter von 18-30 Jahren.

Emotionale Vernachlässigung durch die Eltern

Die Ergebnisse zeigten, dass bei der Kontrolle auf vulnerablen Narzissmus der grandiose nicht mehr mit einer Essstörungspathologie verbunden war. Die Psychologen stellten auch fest, dass emotionale Vernachlässigung durch die Eltern einen positiven indirekten Effekt auf die Pathologie der Essstörung durch verletzlichen Narzissmus hatte.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, schreibt Sivanathan, dass verletzlicher Narzissmus im Gegensatz zum grandiosen stärker mit pathologischem essgestörten Verhalten verknüpft ist und die Resultate helfen bei der Untersuchung der Mechanismen, über die die elterliche emotionale Vernachlässigung ihre negativen Auswirkungen auf die Entstehung von Essstörungen ausüben könnte.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Eating and Weight Disorders – Studies on Anorexia, Bulimia and Obesity – DOI: 10.1007/s40519-019-00647-2

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