Spielsucht in der Partnerschaft

Studie untersuchte die Auswirkungen pathologischen Spielens auf die Partner von Spielsüchtigen

07.03.2020 Die Australian National University (ANU) hat eine Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen von Spielsucht auf nahestehende Menschen insbesondere die Partner von pathologischen Spielern untersuchte.

Die ACT Gambling Survey 2019 ergab, dass 17.000 Erwachsene der ACT, oder fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung, persönlich von der Spielsucht eines nahestehenden Menschen betroffen waren.

Finanzielle, psychische und physische Auswirkungen

Spiel
Bild: Joachim Kirchner (pixabay)

Co-Autorin Marisa Paterson sagt, dass die Belastung von Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen finanzielle, emotionale, mentale und physische Auswirkungen haben kann.

Die negativen Auswirkungen der Spielsucht sind nicht auf den Spieler beschränkt, und es gibt viele tiefe und weitreichende Folgen, die Partner und andere nahestehende Personen erleiden, sagte Paterson.

So sind beispielsweise Beziehungskonflikte, emotionaler Stress und verminderte Arbeitsleistung häufig.

Frauen besonders betroffen

Die Studie fand heraus, dass vom Spielverhalten eines anderen Menschen betroffende Frauen selten offizielle Hilfe suchen.

Frauen sind unverhältnismäßig stark von den negativen Auswirkungen des Glücksspiels von Familienmitgliedern betroffen, sagte Co-Autorin Megan Whitty.

Angst und Scham

Es gibt immer noch eine Menge Scham und Angst bei diesem Thema. Befragte psychologische Berater bzw. Psychotherapeuten sagten, dass die Partner oft glauben, sie trügen am Spielverhalten ihrer Partner Schuld oder in irgendeiner Weise dazu bei.

Insgesamt sprachen die Forscherinnen 2019 mit 45 Personen in Australien und der ACT, darunter auf die Behandlung von Spielsucht spezialisierte Psychologen und Menschen mit Erfahrungen mit spielbezogenen Folgeschäden.

Die Studienautoren erfuhren aus den Interviews, dass Dinge wie emotionale Belastung, finanzielle Not und Vertrauensschwund mit weiteren spielsuchtverbundenen Auswirkungen verwoben sind.

Aussagen betroffener Partner

Eine befragte Person sagte, es sei „wahrscheinlich die beängstigendste finanzielle und emotionale Situation, in der ich mich jemals in meinem Leben befunden habe“.

Eine andere sagte: „Es war sehr beunruhigend, und man hatte das Gefühl, dass … dieses Monster im Schrank lebt und jeden Moment herauskommen und einen packen könnte“.

Es ist wichtig, dass Männer und Frauen, die von der Spielsucht eines Partners betroffen sind, wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Hilfe gibt, schreiben die Studienautorinnen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Australian National University

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