Arithmomanie – Zählzwang

Arithmomanie – Zählzwang – Psychologie-Lexikon – Manien

Definition

Definition: Die Arithmomanie oder Zählzwang bezeichnet die krankhafte Neigung sich mit Zahlen zu beschäftigen; meist ist es der Zwang zu zählen.

Es taucht im INet auch der Name Arithomanie (der aber falsch bzw. französisch ist?) auf.
Es handelt sich bei der Arithmomanie um eine Zwangsstörung bzw. Zwangsgedanken, die im ICD-10 unter F42 kodiert sind.

Im Englischen wird diese Manie Arithomania (wohl ebenfalls falsch) oder Arithmomania genannt; kommend aus dem Altgriechischen: arith- ‚Zahl‘. Die Angst vor Zahlen wird dementsprechend Arithmophobie genannt.

Beispiele für solch eine Arithmomanie wären z.B.: das zwanghafte Zählen von Fliesen, Steinen oder Autos; oder das Herleiten der Quersumme eines Autokennzeichens etc. Es kann alles gezählt werden; was es jedoch zu einer Störung macht, ist, dass der Arithomaniker nicht damit aufhören kann zu zählen, bzw. darunter leidet, dass er diesen Zählzwang nicht stoppen kann.

Bekanntes Beispiel für einen Arithmomaniker ist Graf Zahl aus der Sesamstraße (wobei dieser allerdings auch Freude am Zählen hat).

Beiträge zu “Arithmomanie – Zählzwang”

  1. Ich zähle immer die Buchstaben verschiedene Wörter, bzw. ganze Sätze in meinem Kopf. Die Anzahl der Buchstaben muss am liebsten 10 ergeben, aber 20, bzw. 30, usw. ist auch okay. Falls das nicht passt versuche ich die Sätze entweder zu verlängern oder lieber sie richtig zu biegen z.B.: das ‚i‘ als 2 Buchstaben zu zählen, oder bestimmte Buchstaben oder Vokale länger ‚auszusprechen‘.

  2. Hallo,

    ich zähle seit ca. 10 Jahren alles mögliche und auch mehrfach, obwohl mir bewusst ist, dass es unsinnig ist. Wenn ich auf der Terrasse sitze, dann muss ich die Fenster, die Türen und die Reihen der Nachbarn zählen. Auch zb. wie viele Beine der Tisch hat, wie viel Verbindungen ein Gegenstand hat (Türrahmen aus drei verschiedenen Latten) und auch unterwegs Kacheln, Straßenschilder und Menschen. Die angegebene Lautstärke muss natürlich auch ungerade sein. Mich nervt es dann, wenn es gerade ist. Ich erwarte dann immer eine ungerade Zahl und erst wenn ich diese irgendwie kombiniert habe, dann bin ich “zufrieden”. Ich denke nicht, dass mich ein Unglück oder ähnliches nach geraden Zahlen erwartet, aber nerven tut es. Im Alltag bin ich dadurch nicht wirklich eingeschränkt, aber die Gedankenverschwendung ist manchmal belasten. Vor allem, wenn ich alleine unterwegs bin steigere ich mich oft sehr rein. Seltsam ist zb. dass ich mir nicht merken kann, wieviele Fenster meine Nachbarn haben, obwohl ich es hunderte Male gezählt habe. Ich bin auch nicht gut in Mathematik, weiß nicht, ob das eine Rolle spielt.
    Fingernägel kauen mache ich auch seit mindesten 15 Jahren. Also ich habe nicht nur eine Zwangsstörung.

  3. Hey, ich zähle gerne und mache daraus ein Spiel. Wenn ich über Flure laufe, dann darf ich nur mit geraden Schritten bis zum nächsten Übergang gehen, ich erwische mich dabei immer wieder, dass ich z.b. am Ende einen extra großen oder kleinen Satz hinlegen. Wenn ich eine gewisse oft lange Strecke zurücklege, dann zähle ich die Schritte oder Pedalumdrehungen beim Radfahren oft aus Langeweile. Um z.B 210 Schritte zurückzulegen, zähle ich zuerst 20 Schritte, dann denkt mein Gehirn, dass 1/20-tel der Strecke absolviert ist, danach zähle ich 19 Schritte, wieder ist ein Teil zurückgelegt, danach zähle ich 18, dann 17 Schritte. Zähl ich in der zweiten Hälfte des gesamten Weges dann 10 Schritte, danach 9 usw., dann kommt ein Glücksgefühl auf, weil die zweite Hälfte ja viel schneller vorübergeht. Allerdings zähle ich auch entgegenkommende Autos, Rehe oder Waggons beim Warten an der Schranke, da aber eher deshalb, weil ich auf einen Rekord an Anzahl hoffe. Für mich (und mein Gehirn) ist Zählen eher ein aktiver Zeitvertreib.

  4. seid mindestens 25 Jahren lebe ich nun mit einem zwang. es ist zu jeder Tageszeit so, dass ich anfange die Anzahl der Buchstaben eines Wortes zu zählen. bspw. Jahre = 5 Buchstaben, dann fängt es an dass die Anzahl der Buchstaben immer mein alter ergeben müssen und ich somit weitere Wörter hinzufügen muss. außerdem fällt es mir schwer ungerade zahlen stehen zu lassen.

  5. Ich bin mittlerweile 22, das erste Mal aufgefallen ist es mir mit etwa 15 Jahren. Die Zwänge ändern sich. Anfangs habe ich die Striche gezählt, die man für bestimmte Worte braucht, die ich im Vorbeifahren/gehen gesehen habe. Dann habe ich sie im Rhythmus im Kopf aufgesagt, in 2er oder 3er Gruppen. Es musste aufgehen. Ich musste es auch immer wieder wiederholen, bis ich eine Lösung gefunden hatte, mit der ich zufrieden war. Heute zähle ich oft die einzelnen Balken bei Fensterrahmen oder Dekoelemente – besonders wenn es geometrische Formen oder regelmäßige Abstände gibt. Häufig tippe ich zB für jeden Gegenstand mit dem Fuß auf. Ich habe keine Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn ich es nicht mache, aber es passiert einfach und manchmal kann ich mich nicht auf ein Gespräch konzentrieren, weil ich etwas zählen muss. Mein Gehirn arbeitet die ganze Zeit, das kann anstrengend sein. Im Alltag schränkt es mich aber nicht stark ein. Bewusst geworden ist es mir weil eine Freundin mich fragte, warum ich während sie mir etwas erzählt immer hinter sie schaue. Als ich erklärt habe, dass es mir leidtut, dass ich so abwesend bin, aber dass ich die Balken der Fensterfront zählen muss hat sie mich etwas komisch angesehen und gesagt, dass das nicht normal ist.

  6. Hi, bin 14 Jahre alt und habe diesen Zählzwang auch.
    Ich kann mich nie auf den Unterricht Konzentrieren und muss zählen. Ich lese und schaue mir ein Wort an oder verschiedene Zahlen und rechne sie immer zusammen. Wenn ich ein i egal ob groß oder klein geschrieben lese dann zähle ich das immer zweimal weil es für mich zwei zeichnen sind.
    Ich überprüfe dann immer meine Zahl ob sie stimmt und das öfters

  7. Ich lebe mit dem Zählzwang.
    Ich glaube es fing während der Pubertät an…
    Mittlerweile habe ich es so ziemlich im Griff, das ich es selbst stoppen kann. Ich zähle so ziemlich alles und was so gar nicht geht, ist, wenn ich 1,2,3,4,5…usw zähle. Ich muss zählen 2,4,6,8… oder 3,6,9…usw. Oder bspw die Bäume zwischen den Abstandspöllern werden im ganzen gezählt. Es geht schnell, zwischen 2 Pöllern stehen bspw 2 Bäume oder 5, dann sage ich mir 2,5,3…halt die Anzahl, die an Bäumen da stehen. Feuerwehrstellen haben eigentlich immer 12 oder 9 kleine Fenster am Tor, selten 16,meistens 12.oder die Fenster am Haus, wenn die diese Rahmen haben, im vorbeifahren zähle ich, 4,5,3 (bei 4 sind es 3 kleine oben, ein großes. Bei 3 sind es 2 kleine oben, da drunter der große Teil.).

    Ich hoffe man versteht mich. Schritte werden auch gezählt, sobald der Boden sich farblich oder vom Muster bzw der Oberfläche her ändert, wird von vorne gezählt. Alles mögliche wird gezählt und sogar mehrmals. Früher war es allerdings so schlimm, das ich mich während des zählens nicht unterbrechen lassen habe. Erst wenn ich bei einer vollen Summe ankam oder zu Ende gezählt habe, selten bei gerade Summen, konnte ich antworten. Der Zwang war stärker.

    Was ich allerdings auch ganz extrem habe, während der Autofahrt die Pöller immer und immer wieder, weiß schwarz weiß. Oder Straßenschilder, schwarz weiß gelb, rot weiß schwarz. Aber alles im vorbeifahren, ohne das man abgelenkt wird dadurch. Es passiert einfach so, es ist fest und als wäre es einstudiert. Aber heute schaffe ich es, den Zwang während eines Gesprächs zu unterbrechen, ganz selten kommt es vor, das ich verzögert antworte. Früher hat man mich für bekloppt gehalten, als ich verzögert geantwortet habe und es dann begründet habe, das ich erst zu Ende zählen musste.

    Und ganz ehrlich? Ab und zu stört mich das schon.
    Ich mag auch keine ungeraden Zahlen, die Lautstärke vom Radio muss immer eine gerade Zahl sein, sie muss immer durch 2 teilbar sein. Ich kann das nicht haben, wenn es 13 ist oder 15. Manchmal bitte ich auch bei anderen drum, eins runter oder eins hoch zu schalten. Auch wenn es um die Lautstärke vom TV geht, immer eine gerade Zahl, sofern die Lautstärke auch mit Zahl angezeigt wird.

    Ich war nie damit zur Therapie, weil es mir immer unangenehm war, ich lebe damit. Es gehört zu mir.

  8. Silben zählen

    Hey!
    Ich selbst leide unter dem zählen.
    Ich höre ein Wort,keine bestimmten,mein Hirn sucht sich zufällig eines aus,was gerade gehört wurde.
    Dann fange ich an das Wort in Silben zu trennen.
    Z.B. Schuhschrank -> Sc-hu-hs-ch-ra-nk. Ich fange immer mit 2er Silben an, wenn das nicht passt wie bei Kinderwagen -> Ki-nd-er-wa-ge-n dann muss ich in 3er,4er etc Schritten zählen. Wenn gar nichts passt und immer wieder ein oder mehrere Buchstaben übrig bleiben bin ich extrem nervös und bleibe immer wieder mit den Gedanken hängen.

  9. Ich habe das schon seit ich circa 10 Jahre alt bin. Bei mir muss immer alles 8 ergeben oder durch 8 teilbar sein bzw wenn ich irgendwo sitze und die Muße habe und ich zähle zB die Dinge auf meinem Schreibtisch und es ergibt 8 oder 16 usw dann ist das irgendwie kurz befriedigend. Aber wenn es nicht so ist denke ich nicht, dass etwas schlimmes passiert o.ä. Es ist nur ein kurzweiliges ordnen der Dinge um mich herum (auch Fenster, Bäume oder ein mix aus Verschiedenen Sachen).

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


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