Manische Episoden durch Fleisch-Konsum

Manie durch Fleisch

Psychische Störungen – Manien

Wurst und andere Fleischprodukte stehen mit manischen Episoden in Verbindung

18.07.2018 Eine Untersuchung von mehr als 1.000 Menschen mit und ohne psychiatrische Störungen hat gezeigt, dass Nitrate – Chemikalien, die bei der Verarbeitung von Fleisch wie Wurst, Beef Jerky (würziges Dörrfleisch), Salami, Hot Dogs und anderen verarbeiteten Fleischwaren verwendet werden – zur Entwicklung von manischen Episoden beitragen können.

Eine Manie ist z.B. gekennzeichnet durch Hyperaktivität, Euphorie und Schlaflosigkeit.

Mit Nitrat versehene Fleischprodukte

Die Ergebnisse der in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlichten Studie stellen fest, dass aufgrund einer manischen Episode hospitalisierte Personen mehr als dreimal so häufig mit Nitrat versehenes Fleisch aßen als Menschen ohne eine psychiatrische Störung.

Experimente an Ratten derselben Forscher zeigten bereits nach wenigen Wochen eine manieähnliche Hyperaktivität bei einer Ernährung mit Nitratzusatz, schreiben die Wissenschaftler.

Ernährung als Ursache

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Bild: Romi (pixabay)

Während bereits eine Reihe von genetischen und anderen Risikofaktoren mit den manischen Episoden – Charakteristikum von bipolaren Störungen, die aber auch bei anderen psychischen Erkrankungen auftreten können – in Verbindung gebracht wurden, konnten diese Faktoren die Ursachen dieser psychischen Erkrankungen nicht erklären, und die Forscher suchen zunehmend nach Umweltfaktoren, wie zum Beispiel in der Ernährung, die eine Rolle spielen können.

Die Forscher sagen, dass bestimmte Diäten und möglicherweise die Mengen und die Arten der Bakterien im Darm zur Manie und zu anderen psychischen Störungen beitragen können, die das Gehirn beeinflussen.

Wurstwaren und andere mit Nitrat behandelte Fleischprodukte waren nicht mit einer Diagnose von schizoaffektiver Störung oder bipolarer Störung bei Menschen verbunden, die nicht wegen Manie hospitalisiert worden waren.

Keine anderen Lebensmittel, zu denen die Teilnehmer befragt wurden, zeigten einen deutlichen Zusammenhang mit einer der Störungen oder mit Manie.

Nicht die Ernährungsweise generell

Dr. Robert Yolken von der Johns Hopkins Universität und Kollegen hatten sich eine Reihe verschiedener Ernährungsgewohnheiten angeschaut und das verarbeitete Fleisch stach wirklich deutlich heraus. Es lag eben nicht einfach nur daran, dass manische Menschen eine abnormale Ernährung haben, sagte der Psychiater.

Nitrate werden seit langem als Konservierungsstoffe in Wurst- und anderen Fleischwaren verwendet und wurden zuvor mit einigen Krebsarten und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht, so dass Yolken vermutete, dass sie auch den Zusammenhang mit Stimmungsstörungen wie Manie erklären könnten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Molecular Psychiatry – DOI: https://doi.org/10.1038/s41380-018-0105-6

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