- Definition, Beschreibung
- Diagnose, Symptome
- Ausschlußkriterien
- Persönlichkeitseigenschaft Schizotypie
- Drogensucht steht im Zusammenhang mit Übergang zur Schizophrenie
- Weitere News aus der Forschung
Psychische Erkrankungen / Krankheiten: Auf dieser Seite finden Sie Informationen über die Schizotypische Persönlichkeitsstörung auch kurz einfach schizotype Störung genannt; Abgrenzung zur Schizophrenie.
Definition, Beschreibung
Menschen mit Schizotypischer Persönlichkeitsstörung entwickeln ein tiefgreifendes Muster sozialer und zwischenmenschlicher Defizite. Sie fühlen ein akutes Unbehagen in engen Beziehungen und zeigen mangelnde Fähigkeiten diese aufrecht zu erhalten. Auch treten Verzerrungen der Wahrnehmung und/oder des Denkens und eigentümliches Verhalten auf.
Diagnose der schizotypischen Persönlichkeitsstörung
DSM IV Symptomatik bzw. Symptome und Diagnose.
Symptomatik
- Die schizotypische Störung der Persönlichkeit beginnt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
- Es gibt Beziehungsideen (jedoch kein Beziehungswahn).
- Der schizotyp Persönlichkeitsgestörte zeigt seltsame Überzeugungen oder magische Denkinhalte, die das Verhalten beeinflussen und nicht mit den Normen der jeweiligen subkulturellen Gruppe übereinstimmen.
- Er entwickelt ungewöhnliche Wahrnehmungserfahrungen einschließlich körperbezogener Illusionen
- seltsame Denk- und Sprechweise.
- Menschen mit schizotyper Persönlichkeitsstörung können Argwohn oder paranoide Vorstellungen entwickeln.
- Es können inadäquate oder eingeschränkte Affekt vorliegen.
- Verhalten oder äußere Erscheinung von Personen mit schizotyper Persönlichkeitsstörung sind seltsam, exzentrisch oder merkwürdig.
- Es gibt einen Mangel an engen Freunden oder Vertrauten außer Verwandten ersten Grades.
- Schizotyp persönlichkeitsgestörte Personen entwickeln ausgeprägte soziale Angst, die nicht mit zunehmender Vertrautheit abnimmt und die eher mit paranoiden Befürchtungen als mit negativer Selbstbeurteilung zusammenhängt.
Ausschlußkriterien
- Die schizotypische Persönlichkeitsstörung tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer Affektiven Störung mit Psychotischen Merkmalen oder einer anderen Psychotischen Störung oder tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf.
- Sie tritt nicht durch die direkte körperliche Wirkung eines medizinischen Krankheitsfaktors auf.
Man sollte beachten, dass wenn die Kriterien vor dem Auftreten einer Schizophrenie erfüllt waren, ist prämorbid hinzuzufügen, also: Schizotypische Persönlichkeitsstörung (Prämorbid).
Drogensucht steht im Zusammenhang mit Übergang zur Schizophrenie
26.04.2018 Substanz-Abhängigkeitserkrankungen (auch Abhängigkeitssyndrom durch psychotrope Substanzen, Drogenabhängigkeit, Drogensucht genannt) ist mit der Konversion (Übergang) der schizotypischen Persönlichkeitsstörung (kurz schizotype bzw. schizotypische Störung) in eine Schizophrenie verbunden laut einer in JAMA-Psychiatry veröffentlichten Studie.
Dr. Carsten Hjorthøj vom Universitätskrankenhaus Kopenhagen in Dänemark und Kollegen führten eine prospektive Kohortenstudie durch, die eine bevölkerungsbezogene Stichprobe von 2.539 in Dänemark geborenen Personen mit einer vorherigen Diagnose einer schizotypen Störung und ohne vorherige Diagnose einer Schizophrenie umfasste.
Konversionsraten
Bild: openclips (pixabay)
Die Forscher fanden heraus, dass 16,3 Prozent der Studienteilnehmer nach zwei Jahren eine Umwandlung in eine Schizophrenie erlebten.
Nach 20 Jahren lag die Konversionsrate insgesamt bei 33,1 bzw. 58,2 Prozent bei Teilnehmern mit Cannabis-Abhängigkeit.
Jede Drogensucht wurde mit der Umwandlung in eine Schizophrenie mit vollständig angepassten Modellen korreliert (Hazard Ratio 1,34).
Risiko nach Droge
Bei der Schichtung nach Substanz gab es Zusammenhänge für den Übergang von schizotypischer Persönlichkeitsstörung in Schizophrenie bei
- Cannabis-Sucht (Hazard Ratio: 1,3),
- Amphetamin-Abhängigkeit (Hazard Ratio: 1,9) und
- Opioid-Missbrauchsstörung (Hazard Ratio: 2,74).
Die gleichzeitige Anwendung von Antipsychotika, die funktionelle Leistungsfähigkeit vor einer schizotypen Störung oder die elterliche Vorgeschichte hinsichtlich psychischer Erkrankungen konnten diese Zusammenhänge nicht erklären.
Die Konversionsraten sind auch bei Menschen ohne Substanzmissbrauchstörungen hoch, was auf die Notwendigkeit einer universellen und substanzorientierten Prävention bei Menschen mit schizotypischen Störungen hinweist, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Kopenhagen; JAMA-Psychiatry – doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.0568
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